Frage an Tim Stuchtey von Sebastian R. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Hr. Stuchtey,
sie sind der Meinung, der Staat müsse sich aus vielen Bereichen zurückziehen. Damit stehen sie in Deutschland nicht allein. Natürlich bleiben aber dennoch viele Fragen bezüglich der Funktionalität eines "abgespeckten" Staates offen, hier einmal vier:
1) Welchen Staat könne sich Deutschland denn für den von ihnen favorisierten harten Schnitt als Vorbild nehmen?
2) Warum funktioniert die Eigenschaft der hohen Staatsquote denn z.B. in Schweden?
3) Sie machen Ausnahmen bei der staatlichen "Rückzugsstrategie", z.B. der Schulbildung. So gesehen ist Hochschulbildung für sie keine Aufgabe des Staates? In Deutschland entscheidet die soziale Herkunft elementar über die Bildung und den weiteren Lebensweg, denken sie, durch die Einführung von Studiengebühren lässt sich diese Situation verbessern?
4) Angesichts der steigenden Produktivität müssen doch auch sie, mit ihrem liberalen Glauben, zugestehen, dass Vollbeschäftigung in der Zukunft eine Illusion ist. Wie soll ein Bürger ohne festes Einkommen in ihrem privatisierten Sozialsystem seine immens hohen Arztkosten bezahlen?
Vielen Dank für die Mühe und freundliche Grüße
Sebastian Renner