Till Steffen im Niendorfer Gehege bei einer Fahrradtour
Till Steffen
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
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Frage von Marion M. •

Wie wichtig ist für Sie der CO2-Wert in der Digitalisierung?

Sehr geehrter Herr Steffen,

CO2-Bepreisung scheint das wichtigste Thema der Zeit zu sein. Heizung, Fleisch, Benzin, Flugverkehr sollen daher teuerer werden. Aber die gleichzeitig forcierte Digitalwirtschaft stößt auch viel CO2 aus. Wie lösen Sie diesen Widerspruch? Planen Sie, auch Smartphones, Streaming, KI und Kryptotechnologien drastisch zu verteuern?

Ist Ihnen bekannt, wieviel CO2 durch Rüstung, Militär und Kriege ausgestoßen wird? Was wollen Sie dagegen tun?

Till Steffen im Niendorfer Gehege bei einer Fahrradtour
Antwort von
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Sehr geehrte Frau M.,

Ihre Einwände sind berechtigt: Während wir digitale Innovationen dazu nutzen wollen, um mit intelligenten Lösungen effizienter und nachhaltiger zu wirtschaften, müssen wir auch die negativen Auswirkungen der Digitalisierung auf die Umwelt und das  Klima berücksichtigen und deutlich reduzieren. Gleichzeitig trägt die Digitalisierung einen wichtigen Teil zur Energiewende bei:  Durch intelligente Messsysteme für Heizungen oder Rechenzentren können zum Beispiel eine energie- und ressourceneffiziente Steuerung des eigenen Energieverbrauchs ermöglicht werden. Die Mission ist klar: Wir müssen die Potenziale der Digitalisierung  für den Klima- und Umweltschutz heben und gleichzeitig den Ressourcenverbrauch der Digitalisierung und ihre CO2-Emmissionen reduzieren. Denn es gilt, den sogenannten Rebound-Effekt zu verhindern: Effizienzsteigerungen in digitalen Technologien führen zu einem erhöhten Einsatz dieser Technologien. Dies darf nicht dazu führen, dass mögliche Effizienzgewinne durch die zunehmende Digitalisierung zunichte gemacht werden. Dem Rebound muss mit ressourcen- und CO2-schonender Produktentwicklung entgegengewirkt werden, Nutzer*innen müssen für die Auswirkungen  digitaler Anwendungen auf das Klima sensibilisiert werden. Sowohl Unternehmen, als auch Forschung und die Zivilgesellschaft  haben sich dieser Aufgabe schon angenommen. Es ist auch Aufgabe der Politik, diesen Prozess aktiv zu unterstützen.

Das Thema Rüstung, Militär, Krieg und CO2-Emissionen ist komplex und verdient sicherlich mehr Aufmerksamkeit. So sollte Energieeffizienz im Militär etwa durch Elektrifizierung von Fahrzeugen erfolgen. Auch auf diesem Sektor sind Investitionen in Forschung für umweltfreundlichere Technologien notwendig.

Viele Grüße

Till Steffen

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