Frage an Till Steffen von Sophie S. bezüglich Bildung und Erziehung

Liebe Frau Steinhagen,

es gibt tatsächlich zu wenig Ausbildungsplätze.

Ich meine, es ist eine soziale Verantwortung der Unternehmen, ihren Teil für die Ausbildung junger Menschen zu tun. Neben Unternehmen, die sich stark für die Ausbildung junger Menschen engagieren, gibt es leider auch eine ganze Reihe, die darauf vertrauen, dass ihre zukünftigen Arbeitskräfte von anderen Unternehmen ausgebildet werden. Deswegen gibt es in einigen Bereichen mittlerweile einen Mangel an ausgebildeten Fachkräften. Das ist nicht nur schlecht für die Jugendlichen, die keinen Ausbildungsplatz bekommen, das ist auch schlecht für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland.

Die Bundesregierung hatte zur Lösung dieses Problems mit den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft einen Ausbildungspakt abgeschlossen. Die Wirtschaft hatte sich darin verpflichtet, mehr Ausbildungsplätze anzubieten. Leider hat das nicht funktioniert. In vielen Bereichen gibt es immer noch zu wenig Ausbildungsplätze.

Ich meine deswegen, dass wir eine Ausbildungsabgabe brauchen. Unternehmen, die nicht ausbilden müssen dann eine Abgabe zahlen. Das ist einerseits ein Anreiz, doch auszubilden, weil dann die Abgabe gespart wird. Zum anderen können mit den Mitteln, die eingenommen werden Betriebe unterstützt werden, die ausbilden. So gibt es z.B. Modelle, bei denen die Betriebe den ganzen Formalkram mit der Ausbildung abgenommen bekommen oder wo sie sozialpädagogische Unterstützung bekommen, wenn sie schwierigere Jugendliche ausbilden. Außerdem könnte mit den Mitteln die Ausbildung außerhalb von Betrieben finanziert werden.

Schöne Grüße
Till Steffen