Frage an Till Steffen von Wolfgang K. bezüglich Gesundheit
1) Die Hilfegewährung für Menschen mit seelischen Behinderungen erfolgt noch immer häufig in Einrichtungen außerhalb Hamburgs. Was wollen Sie tun, um das Hilfesystem in Hamburg bedarfsgerecht auszubauen?
2) Viele chronisch psychisch kranke Menschen können und wollen gern stundenweise einer Beschäftigung nachgehen. Was wollen Sie tun, dass in Hamburg sog. "niedrigschwellige Beschäftigungsmöglichkeiten geschaffen werden?
Sehr geehrter Herr Kiel,
vielen Dank für Ihre Frage.
Hier meine Antworten:
1) Die Hilfegewährung für Menschen mit seelischen Behinderungen erfolgt noch immer häufig in Einrichtungen außerhalb Hamburgs. Was wollen Sie tun, um das Hilfesystem in Hamburg bedarfsgerecht auszubauen?
Antwort:
Die Verbesserung der Versorgung psychisch kranker Menschen ist ein Kernanliegen Grüner Gesundheitspolitik. Die unter Rot-Grün begonnenen Strukturveränderungen wollen wir fortsetzen. Dies ist deshalb so wichtig, weil dadurch Möglichkeiten geschaffen werden, dass psychisch kranke Menschen in Hamburg verbleiben können, damit sie in der Lage sind, Freundeskreis und familiäre Beziehungen zu erhalten. Leider hat der CDU-Senat die Hilfegewährung für Menschen mit seelischen Behinderungen verkümmern lassen, was zur Folge hat, dass bis zu 400 chronisch psychisch kranke Menschen Eingliederungshilfe nur in Einrichtungen außerhalb Hamburgs erhalten. Wir wollen im Gegenzug ambulante, ausserklinische Behandlungen ausbauen und neue Wohnformen einführen. Um den Bedarf zu ermitteln und bedarfsgerechte Angebote zu entwickeln, stehen wir zudem im Kontakt mit Trägern und Angehörigenverbänden.
2) Viele chronisch psychisch kranke Menschen können und wollen gern stundenweise einer Beschäftigung nachgehen. Was wollen Sie tun, dass in Hamburg sog. "niedrigschwellige Beschäftigungsmöglichkeiten geschaffen werden?
Antwort:
Mit unserem Programm "Viertel vor" http://hamburg-kreativestadt.de/viertel_vor.html setzt sich die GAL dafür ein, dass wohnortnah Arbeitsangebote für die Bewohnerinnen und Bewohner in den Quartieren geschaffen werden, von denen auch chronisch psychisch kranke Menschen profitieren. Über ein integriertes Quartiersmanagment wollen wir mit der "Hamburger Quartiersarbeit" rund 5.000 Jobs für Langzeitarbeitslose schaffen, gemeinnützig, freiwillig und zusätzlich. So entstehen Arbeitsplätze für Menschen im Viertel, von denen möglichst viele im Stadtteil wiederum einen Nutzen haben. Diese Arbeitsplätze eignen sich besonders auch für psychisch Kranke, da stundenweise und ohne den sonst üblichen Arbeitsdruck gearbeitet werden kann. Um dies zu erreichen, soll ein Drittel der öffentlichen Arbeitsmarktmittel, etwa 60 Millionen Euro jährlich, für Maßnahmen in benachteiligten Stadtteilen eingesetzt werden. Zudem muss die Eingliederungshilfe so weiter entwickelt werden, dass sie die Bedarfe an Unterstützung die tatsächlich benötigt werden, auch wirklich gewähren.
Schöne Grüße
Till Steffen