Würden Sie sich für die Abschaffung der pauschalen 25% Besteuerung von Zinseinkünften u.ä. für alle, für eine Besteuerung der o.g. Einkünfte nach dem individuellen Steuersatz einsetzen??
Sehr geehrter Herr Frei,
die Schere zwischen Arm und Reich geht in Deutschland seit langem immer weiter auseinander.
Einen kleinen Beitrag zur Minderung dieser Entwicklung könnte - neben vielen anderen Möglichkeiten - die Einführung der Besteuerung nach dem individuellen Steuersatz beitragen.
Ist dieses Thema überhaupt schon einmal in der CDU diskutiert worden?
Mit freundlichen Grüßen
Ullrich B.
Sehr geehrter Herr B.,
wir würden daran keine Änderungen vornehmen und es gibt dazu auch keine Diskussionen in der Union. Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage ist jede Steuererhöhung konjunkturschädlich.
Wir sind vielmehr überzeugt, dass es für die Wettbewerbsfähigkeit des Standort Deutschlands entscheidend ist, die individuelle Besteuerung leistungsgerechter auszugestalten, um Mehrarbeit attraktiver zu machen. In einer alternden Gesellschaft erachten wir das als unverzichtbar. Andere Länder sind uns schon voraus. Darüber hinaus wollen wir die Unternehmensbesteuerung einheitlich auf 25% und damit den OECD-Durchschnitt abzusenken.
Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Frei
Weitere Fragen an Thorsten Frei
Fakt ist aber auch, dass die Änderung im Bundesrat zustimmungspflichtig ist. Einige, insbesondere die unionsgeführten Länder sind gegen diese Abschaffung, weil sie mehr Aufwand und Bürokratie für die Steuerbehörden befürchten.
Staaten sind natürlich nicht losgelöst vom internationalen Finanz- und Geldsystem sowie den damit verbundenen ökonomischen Mechanismen zu betrachten, auch wenn das manch einer gerne hätte.
Sie haben sicherlich Verständnis, dass ich keine Aussagen für die Bundesregierung tätigen kann und werde.
CDU und CSU stehen zum gemeinsam mit Frankreich vorangetriebenen Projekt FCAS.