Wie will die CDU ein soziales Pflichtjahr finanzieren und wie viel Euro pro Monat halten Sie persönlich für gerecht?
Guten Tag Herr Frei,
man hört immer wieder, dass die CDU ein soziales Pflichtjahr oder den Dienst bei der Bundeswehr für junge Menschen propagiert.
Der aktuelle Plan des Verteidigungsministeriums rechnet mit ca. 100 Tausend „Freiwillige“ pro Jahr. Ich gehe davon aus, dass ein Vorschlag der CDU mehr junge Menschen in den Dienst schicken würde.
Nun zu meiner Frage: 100 Tausend "Freiwillige" würden bei einem Mindestlohnsatz den Steuerzahler schon 1,8 Milliarden Euro kosten (bei einer Dienstzeit von 1 Jahr).
Meine Frage ist, wie will die CDU einen Freiwilligendienst bezahlen, wenn wir schon bei 100 Tausend Betroffenen von Milliardenbeträgen sprechen?
Sehen Sie den Mindestlohn als Mindestbetrag für eine Bezahlung?
Wie viele Euro fänden Sie fair, um z.B. im Krankenhaus Patienten zu waschen oder in der Schule Kinder zu betreuen?
MFG
F.B
Sehr geehrter Herr Bastian,
das von uns favorisierte Gesellschaftsjahr würde definitiv mehr Menschen einbeziehen als die freiwillige Wehrpflicht der SPD. Wie der Name schon suggeriert, sollen damit alle jungen Menschen bis zu einem bestimmten Alter adressiert werden.
Was die Details anbelangt, wäre es unseriös und auch nicht hilfreich, jetzt auf die Schnelle über Details zu spekulieren. Das werden wir, wenn wir wieder in Verantwortung stehen, ganz in Ruhe tun und den Vorschlag auf ein fachlich und finanziell gut begründetes und abgestimmtes Fundament stellen.
Dass der Mindestlohn die Untergrenze darstellen dürfte, liegt ebenso auf der Hand wie die Tatsache, dass ein solches System nicht umsonst zu haben wäre. Für mich ist klar, dass ein solches Modell insgesamt keine Frage der Kosten ist. Die Ampel hat in ihrem Verteidigungsetat für eine Deckungslücke in Höhe von 30 Mrd. Euro ab 2028 gesorgt. Wir werden für unsere Sicherheit in Zukunft mehr Geld ausgeben müssen und dafür im konsumtiven Bereich entsprechend sparen.
Umgekehrt wird dadurch Wertschöpfung und weiterer Konsum generiert. Das höchste Gut aber dürfte der wachsende gesellschaftliche Zusammenhalt sein.
Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Frei