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Thorsten Frei
CDU
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Frage von Sascha C. •

Wie steht die CDU/CSU zu dem Sprachnachweis A1, welcher internationale Paare traurigerweise voneinander trennt?

Sehr geehrter Herr Frei.

Gibt es irgendwelche Pläne ihrer Partei an der Ungerechtigkeit des Sprachnachweises etwas zu ändern, welcher internationale Paare sowohl bei Heiratsvisa als auch Ehegattennachzügen voneinander trennen?

Der Sprachnachweis ist sehr teuer und auch durch die Distanz zu Goehte-Instituten im Ausland sehr umständlich. Es wäre für besagte Menschen viel leichter Deutsch in Deutschland zu lernen, da man hier mit der Sprache täglich konfrontiert wird bzw. viele Schulen zur Verfügung stehen.

Ausserdem macht es für mich keinen Sinn, dass wenn jemand aus einem privilegierten Land kommt und seinen Partner nach Deutschland holen will dies problemlos geht auch ohne Sprachnachweis, aber ich als Deutscher meine Partnerin nur mit Nachweis nach Deutschland holen darf.

Dies zwingt mich als Deutschen Staatsbürger ja praktisch über einen Umzug ins Ausland nachzudenken. Soweit ich weiß sollte aber kein Deutscher sich durch ein Gesetz dazu verpflichtet fühlen Deutschland zu verlassen.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr C.,

CDU und CSU verfolgen keine Veränderung bei dieser Voraussetzung für den Familien- bzw. Ehegattennachzug. Das Niveau A1 ist das niedrigste klassifizierte Sprachniveau. Diese grundsätzlichen Sprachkenntnisse sind unerlässlich für eine gelingende Integration der Ehegatten und insbesondere für das tägliche Leben in Deutschland. Fakt ist, ebenso, dass man Sprachschulen nicht in Präsenz besuchen muss. Zudem gibt es unendlich viele Apps und Online-Kurse, die den Spracherwerb einfacher machen denn je. In diesem Sinne sollten wir von unseren gesellschaftlichen Erwartungen nicht abrücken. 

Mit dieser Regelung geht Deutschland im Übrigen auch keinen Sonderweg. Klassische Einwanderungsländer wie beispielsweise Australien oder das auch hierzulande viel zitierte Kanada haben gesetzlich festgelegte Sprachniveaus für den Erwerb von Aufenthaltstiteln oder der Staatsangehörigkeit. Dort werden die Erfordernisse sogar als eher hoch bewertet. Das tut der Attraktivität dieser Länder aber keinerlei Abbruch.

Mit freundlichen Grüßen

Thorsten Frei

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