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Thorsten Frei
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Frage von Johannes K. •

Sollte Alkohol und Nikotin verboten werden?

Sehr geehrter Herr Frei,

jeder dritte Raucher stirbt an den Folgen seines Nikotinkonsums, somit ist Nikotin die tödlichste Droge die wir kennen. Suchtmediziner haben bereits vor langem nachgewiesen, dass bei den meisten Menschen mit Suchterkrankung Zigaretten am Beginn der ihrer Suchtkarriere standen. ( Quelle: Dr. Max Braun, Leiter Fachklinik Alpenland Bad Aibling) In diesem Zusammenhang möchte ich auch auf Alkohol hinweisen. Hier sind neben seiner toxischen Eigenschaften zusätzlich noch die gesellschaftlichen folgen hervorzuheben. Alkohol zerstört Familien und verursacht enormen Schaden im Gesundheitssystem. Wein, Sekt und Bier darf an Minderjährige ohne Einschränkung von Mengen, an jeder Ecke verkauft werden. Wie steht die CDU hierzu?

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Sehr geehrter Herr K.,

ohne Frage sind Nikotin und Alkohol vor allem für Jugendliche und junge Erwachsene als gesundheitsschädigend einzuordnen. Ganz besonders, wenn sie in großen Mengen konsumiert werden oder sogar eine krankhafte Abhängigkeit besteht. Umgekehrt sind sie als Genussmittel seit Jahrhunderten Teil unserer Gesellschaft, zumal einem maßvollen Genuss von Wein beispielsweise auch gesundheitsfördernde Wirkungen zugeschrieben werden. 

Fakt ist, dass ich weder eine politische, noch eine gesellschaftliche Mehrheit für ein solches Vorhaben sehe. Zumal die Ampel aktuell mit der Legalisierung von Cannabis aktuell den entgegensetzten Weg geht. 

Staatlicherseits braucht es praktikable Rahmenbedingungen, die zum Schutz insbesondere von Jugendlichen greifen. Diese sind in meinen Augen mit den einschlägigen Jugendschutzgesetzen vorhanden. Das betrifft aber auch die hohen Verbrauchssteuern oder die von uns eingeführten Einschränkungen bei der Werbung. Darüber hinaus wird sehr viel für Prävention getan.

Schließlich leben wir in einer freiheitlichen Gesellschaft und staatliche Verbote dürfen in meinen Augen immer nur eine Ultima Ratio sein. Im Falle des Rauchens und des Alkoholgenusses fällt insbesondere den Eltern eine entscheidende Erziehungs- und Vorbildrolle zu. Und vor allem sollten wir auch ein gewisses Vertrauen in unsere Jugendlichen haben, die wie auch vorherige Generationen in der Phase des Erwachsenwerdens unterschiedlichste Erfahrungen sammeln. Verbote würden meines Erachtens wegen des Reizes des Verbotenen kontraproduktiv wirken.

Dass wir mit unserem Weg richtig liegen, zeigt sich am Ende auch daran, dass der Alkoholkonsum unter Jugendlichen stark rückgängig ist, obwohl Bier oder Wein schon mit 16 gekauft werden können. Tabakprodukte sind erst ab 18 erhältlich und dürfen auch erst mit Volljährigkeit öffentlich konsumiert werden. Hier ist jeder mündige Bürger selbst gefordert, die Risiken selbst einzuschätzen.

Mit besten Grüßen

Thorsten Frei

 

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