Thomas Utz
SPD
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Frage von Linda M. •

Frage an Thomas Utz von Linda M. bezüglich Verkehr

Guten Tag Herr Utz,

Sie schreiben, dass Sie sich für einen besseren ÖPNV einsetzen wollen. Berücksichtigen Sie dabei, dass es in ihrem Wahlkreis zwei Verkehrsverbünde gibt, zum einen den VVS und zum anderen den HNV?
Wie erklären Sie sich beispielsweise, dass eine Fahrt von Walheim mit der Regionalbahn nach Lauffen a. N. (2 Stationen) günstiger ist als eine Fahrt von Kirchheim a. N. nach Lauffen a. N. mit selbiger Bahn (1 Station). Wie ist ihre Herangehensweise bei Kuriositäten wie dieser?

Was sind also Ihre konkreten Ziele, wie der ÖPNV verbessert werden kann? Würden Sie die Überlappungszonen (eine Stadt gehört zu mehreren Verkehrsverbünden, wie es aktuell zum Beispiel in Kirchheim der Fall ist) der Verkehrsverbünde erweitern?

Um die Verkehrslage in Ballungsräumen, wie in Ihrem Wahlkreis, zu entzerren gibt es neben der Förderung des ÖPNV (was absolut notwendig ist) auch noch die Möglichkeit die Bürger zu motivieren sich sogar auf dem Weg zur Arbeit körperlich zu betätigen.

Deshalb interessiert mich ihre Position zum Thema Fahrradfahren. Halten Sie es beispielsweise für erstrebenswert, dass, vor allem in größeren Städten, Strecken zur Arbeit und andere Kurzstrecken mit dem Fahrrad zurück gelegt werden sollten? Wie bewerten Sie dazu die aktuelle Lage (Verfügbarkeit und Zustand der Fahrradwege) in Ihrem Wahlkreis und was für Ideen haben Sie, um die Nutzung des Drahtesels attraktiver zu machen?

Schöne Grüße

L. M.

Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau M.,

erklären kann ich mir solch widersinnige Tarifgestaltungen nicht. Genau aus diesem Grund ist es meines Erachtens auch die Aufgabe eines Bundestagsabgeordneten, sich mit Vertreterinnen und Vertretern der beiden Verkehrsverbünde und Landkreise über eine Vereinfachung und Harmonisierung der Tarifstrukturen im gesamten Großraum Stuttgart und Heilbronn zu unterhalten. Also ja, mir sind die Probleme des ÖPNV im Wahlkreis und die mit den beiden Verkehrsverbünden zusammenhängenden Schwierigkeiten aus leidiger eigener Erfahrung gut bekannt.

Meine konkreten Ziele für den ÖPNV im gesamten Wahlkreis sind, dass die Grenzen der Landkreise und damit auch der Verkehrsverbünde für die Nutzer schlichtweg nicht mehr spürbar sind. Tarifstrukturen gilt es hierbei genauso zu vereinfachen und deutlich preiswerter zu gestalten, wie auch die Taktzahlen der Züge zwischen Heilbronn und Stuttgart zu erhöhen. Zusätzlich dazu benötigen wir verbesserte Anschlüsse zwischen den jeweiligen Endhaltestellen der Busse und Bahnen im VVS und HNV sowie landkreisübergreifende Angebote. Hierbei werde ich mich für ein höheres finanzielles Engagement des Bundes entschieden stark machen.

Ich bin ein Freund eines modernen und integrierten Verkehrskonzeptes, das sämtliche Verkehrsträger einbezieht. Dazu gehört, wo immer möglich, auch das Fahrrad. In meinem Wahlkreis bezweifle ich allerdings, dass allzu viele Pendler die teils weiten Strecken zwischen Wohnort und Arbeitsstätte ausschließlich mit dem Fahrrad zurücklegen werden können. Deswegen liegt der Fokus meiner politischen Arbeit insbesondere auf der Verbesserung des ÖPNV-Angebotes. Das soll aber nicht heißen, dass wir nicht auch die Attraktivität des Fahrradnetzes im Wahlkreis verbessern sollten. Hier sehe ich um ehrlich zu sein auch noch einiges an nicht genutztem Potential. Gut ausgebaute Fahrradwege, die kurze, direkte und komfortable Verbindungen zwischen den Ortschaften ermöglichen, sind meines Erachtens noch immer Mangelware. Hier gilt es die Kommunen und Landkreise ausreichend finanziell auszustatten, um - wo immer möglich - entsprechende Wege zu realisieren. Für mich bedarf das allerdings eines zwischen den Kommunen abgestimmten Verkehrskonzeptes, um „Wildwuchs“ zu vermeiden. Aus meiner beruflichen Praxis kenne ich einige Beispiele, in denen Unternehmen ihren Mitarbeitern anstatt eines Firmenwagens ein elektrischen Firmenfahrrad zur Verfügung stellen. Solche Möglichkeiten gilt es ebenfalls steuerlich attraktiver zu gestalten. Ggf. sind auch Kombi-Tickets für den ÖPNV denkbar, bei denen Fahrradfahrer vergünstigte ÖPNV-Tickets erhalten, wenn sie bei der Anreise zum Bahnhof auf das Auto verzichten und statt Parkraum und Straßennetz zu nutzen, etwas für ihre Gesundheit tun. Für weitere Ideen Ihrerseits bin ich sehr offen. Schreiben Sie mir doch gerne unter thomas@unserUTZ.de, was für Sie die Nutzung des Fahrrades attraktiver machen würde.

Viele Grüße
Thomas Utz