Frage an Thomas Stritzl von Henning P. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrte Herr Stritzl,
welche Freiheit kann ein Arbeitsloser genießen, der sich nicht mal eine
Fahrt innerhalb Deutschlands leisten kann?
So sehe ich auch die FREIzügigkeit in Europa und andere Liberalisierungen
sehr kritisch. Da ich krank bin, finde ich kaum mehr einen Job.
Bei Focus heißt es:
"Arbeitsmarktforscher sehen auch für das Jahr 2014 keine Anzeichen für einen neuen Job-Boom in Deutschland.
Die Arbeitslosigkeit werde im kommenden Jahr allenfalls leicht sinken, geht aus der am Freitag veröffentlichten Jahresprognose des Instituts für Arbeitsmarkt- und Konjunkturforschung (IAB) hervor. Für 2014 rechnet die Denkfabrik der Bundesagentur für Arbeit (BA) mit durchschnittlich 2,901 Millionen Erwerbslosen. Das wären lediglich 37.000 Jobsucher weniger als im Jahresschnitt 2013. Trotzdem erwarten die Wissenschaftler 2014 eine Rekordbeschäftigung. Arbeitslose würden davon aber kaum aber profitieren. Vielmehr besetzten Unternehmen neu geschaffene Stellen zumeist mit gut ausgebildeten Zuwanderern aus Süd- und Osteuropa".
Quellennachweis für obige Meldung: http://www.focus.de/finanzen/news/wirtschaftsticker/arbeitsmarktforscher-auch-2014-kein-neuer-job-boom_aid_1114347.html
Warum soll ich für diese "Freiheit" sein? Ist das nicht nur ein "Verschiebebahnhof". Die Arbeitgeber suchen sich die Vitalsten, Jüngsten und Gesündesten aus, oder nicht?
Das mit der mangelnden Qualifikation kann bei mir kein Grund sein, denn ich kann eine 1 a-Ausbildung, ein Top-Abschlußzeugnis von 1,4 und sehr ordentliche Arbeitszeugnisse nachweisen. Warum also bekomme ich als Kranker keinen Job, Zuwanderer aber offensichtlich zunehmend? Soll ich ein Leben lang von knapp 400 Euro Hartz IV leben? Ich möchte arbeiten!
Statt die hier lebenden Obdachlosen u. Armen in Wohnungen/ Arbeit zu
bringen, höre ich nur noch von "Armutszuwanderern". Das sind doch keine
Menschen die zuvor in Slums wohnten, oder? Ist Deutschland nicht schon
dicht genug besiedelt?
MfG
Pitz
Sehr geehrter Herr Pitz,
haben Sie vielen Dank für Ihre E-Mail vom 15. Januar 2014, in der Sie sich kritisch mit der europäischen Freizügigkeit und der deutschen Arbeitsmarktpolitik auseinandersetzen. Krankheitsbedingt konnte Ihnen Thomas Stritzl bislang leider nicht direkt antworten. Hierfür bitte ich um Ihr Verständnis.
Herr Stritzl hat mich im Hinblick auf den langen Zeitraum der seit Ihrer Anfrage vergangen ist darum gebeten, zunächst einmal zu erfragen, ob sich Ihre persönliche Situation unter Umständen bereits zum Positiven verändert hat. Hat die Agentur für Arbeit Ihnen bereits ein Jobangebot unterbreitet, das für Sie in Frage kommt oder sind Sie nach wie vor auf der Suche nach einer Anstellung? Für eine kurze Rückinfo - gerne auch direkt an thomas.stritzl@bundestag.de - wäre ich dankbar.
Mit freundlichen Grüßen
i.A. Andy Fürste
(Büroleiter Abgeordnetenbüro Thomas Stritzl)