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Thomas Silberhorn
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Frage von Burkhard L. •

Frage an Thomas Silberhorn von Burkhard L. bezüglich Wirtschaft

Warum werden nicht auch die Preise für Energie/Strom gesenkt. Benzin ist billiger geworden, Gas ist billiger geworden. Warum geht bei Strom der Preis immer noch nach oben. Sollte die Politik nicht auch mal die Energie-Konzerne zur Offenlegung ihrer Kalkulation zwingen .
Bei Eon, meinen Anbieter hieß es nur lapidar " Marktangleichung".
Für mich eine vollkommen unzureichende Begründung für Preissteigerungen, die bei jedem Geringverdiener und Hartz IV- Empfänger die blanke Wut und Angstschweiß hervorrufen, die nächste Rechnung nicht mehr bezahlen zu können. Wenn es noch mal zu Volksdemonstrationen kommen sollte, werde ich einer in den ersten Reihen sein. Diese unendliche Abzocke muß endlich aufhören. Nur wer sich das auf die Fahnen schreibt wird meine Stimme und hoffentlich die vieler andere Hunderttausender Wähler bekommen. Sonst werde auch ich, wie sehr viele Menschen aus meinem persönlichem Umfeld links wählen.
Ich schätze, das es mitlerweile gut 70% der Leute aus meinem Umfeld (Bekannte, Verwandte, Nachbarn, Leute auf der Straße) sind, die sich vorgrnommen haben schon aus Protest links zu wählen.
Ich glaube, daß die große Anzahl unserer Politiker dem Volk nicht mehr aufs Maul schaut, sondern nur noch, wie renomierte Politprofessoren sich ausdrücken, als Berufspolitiker taktieren.

MfG Burkhard Lötzke

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Lötzke,

in der Tat sind die Strompreise in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Eine weltweit wachsende Nachfrage bei knappen Ressourcen muss sich in der Preisbildung niederschlagen. Allerdings trägt auch die geringe Anzahl von Stromanbietern zu hohen Preisen bei.

Die Politik kann nicht direkt in die Bildung der Strompreise eingreifen, wohl aber die Rahmenbedingungen so setzen, dass der Wettbewerb unter den Stromanbietern und die Kontrolle durch das Bundeskartellamt funktionieren. So hat die Regulierung der Netzentgelte die Stromnetzkosten verringert und sich dämpfend auf die Strompreiserhöhungen ausgewirkt. Die Novellierung des Kartellrechts hat es ermöglicht, Missbräuche im Energie- und Stromsektor leichter nachzuweisen und zu bekämpfen. Auf dieser Grundlage hat z.B. das Bundeskartellamt im März 2009 gegen 35 regionale Gasversorgungsunternehmen Verfahren wegen des Verdachts missbräuchlich überhöhter Gaspreise für Haus- und Gewerbekunden eingeleitet. Sechs dieser Unternehmen, an denen E.ON mehrheitlich beteiligt ist, haben gegenüber dem Bundeskartellamt finanzielle Zusagen zugunsten ihrer Kunden in Höhe von insgesamt 55 Mio. Euro gemacht.

Als Verbraucher können Sie selbst dazu beitragen, Energie- und Stromkosten zu dämpfen. Eine Möglichkeit besteht darin, Preise und Leistungen der verschiedenen Anbieter zu vergleichen und ggf. den Anbieter zu wechseln. Wenn nämlich alle Kunden Preiserhöhungen hinnehmen, dann kann auch kein Wettbewerb zwischen den Anbietern entstehen. Im Internet können Sie z.B. unter http://www.verivox.de einen Tarifvergleich anstellen. Im Übrigen hilft es natürlich, im privaten Haushalt knappe Energieressourcen sparsam und effizient einzusetzen.

Die Belange von Geringverdienern und Beziehern von Arbeitslosengeld II hinsichtlich der Energiekosten sind mir wohl bewusst. Mit Blick auf steigende Energiekosten werden den "Hartz IV"-Empfängern die Heizkosten zusammen mit den Kosten der Unterkunft separat erstattet. Das Wohngeld haben wir zum 1. Januar 2009 von durchschnittlich 90 auf 140 Euro spürbar angehoben und erstmals um eine Heizkostenkomponente ergänzt. Allein diese Maßnahme entlastet rund 800.000 Haushalte mit geringem Einkommen.

Mit freundlichen Grüßen
Thomas Silberhorn

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