Frage an Thomas Silberhorn von Klaus H. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Silberhorn,
von allen Seiten werden Programme gegen die weiter sinkenden Geburtenzahlen ausgearbeitet, finanzielle Unterstützungen geplant, wird die Stärkung der Familien gefordert aber gebracht hat dies nichts. Warum sind gerade in den Schulferien, der Hauptreisezeit (-möglichkeit) für Familien mit schulpflichtigen Kindern, die Angebote der einzelenen Reiseveranstalter auf höchstem Preisniveau?.Wird hier nicht kontraproduktiv gehandelt?
Oder sollen Familien sich generell keinen Urlaub mehr leisten dürfen? Hoch lebe die Spaßgesellschaft, denn dort wird die schnelle Mark ( Euro) gemacht.
Sehr geehrter Herr Haag,
hohe Preise für Urlaubsreisen während der Schulferien sind in der Tat für viele Familien problematisch. Mit schulpflichtigen Kindern kann man nicht einfach auf günstigere Reisezeiten ausweichen. Bei hoher Nachfrage in den Sommermonaten entstehen aber nun einmal hohe Preise. Die Politik kann hier nur mittelbar einwirken, indem beispielsweise die Ferienzeiten zwischen den Bundesländern abgestimmt und entzerrt werden. Aus meiner Sicht ist das einigermaßen gut gelungen. Im Übrigen gibt es mittlerweile viele Reiseanbieter, die Ihre Angebote speziell auf Familien abstimmen und z.B. für Kinder günstige Konditionen anbieten.
Ihre Einschätzung, die Bemühungen zur Unterstützung der Familien hätten nichts gebracht, kann ich nicht teilen. Mit der Einführung des Elterngeldes, dem Ausbau der Kinderbetreuung, der steuerlichen Absetzbarkeit haushaltsnaher Dienstleistungen und zahlreichen weiteren Maßnahmen haben wir gerade in dieser Legislaturperiode außergewöhnlich viel für Familien erreicht. Zum 1. Januar 2009 werden das Kindergeld und der Kinderfreibetrag bei der Einkommensteuer erhöht. Die Einführung eines Betreuungsgeldes ab 2013 ist vereinbart worden. Selten wurde in so kurzer Zeit mehr für Familien getan. Es ist müßig zu diskutieren, ob die Steigerung der Geburtenrate im Jahr 2007 auf diese Familienpolitik zurückführen ist. Dass wir aber nach langen Jahren rückläufiger Geburtenzahlen erstmals wieder einen Zuwachs erzielt haben, ist erfreulich.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Silberhorn