Frage an Thomas Silberhorn von Friedrich O. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Haben Sie wahrgenommen, dass Agrarfabriken, welche die Landschaft zerstören, Zuschüsse absahnen, während kleine Bauern, welche die Landschaft und damit unsere Lebensgrundlage erhalten, zu wenig bekommen?
Halten Sie das für richtig?
Wie würden Sie gegebenenfalls Änderung bewirken?
Sehr geehrter Herr Oehme,
in Deutschland werden neun von zehn landwirtschaftlichen Betrieben von Familien geführt. Für die bäuerlichen Familienbetriebe, die ein Garant für gesunde Lebensmittel und für die Pflege unserer Kulturlandschaft sind, setze ich mich mit Nachdruck ein. Dazu gehört es insbesondere, die Direktzahlungen an Landwirte zu erhalten. Sie sind gerade für kleinere Betriebe ein wichtiger Teil ihres Betriebseinkommens. Inwieweit die Direktzahlungen nach der Betriebsgröße gestaffelt werden sollen, wird derzeit unter den Agrarministern der Bundesländer strittig diskutiert. Mit Blick auf die vielerorts sehr kleinräumigen Strukturen und aufgrund der komparativen Vorteile größerer Betriebe stehe ich einer solchen Degression aufgeschlossen gegenüber.
Ich teile allerdings nicht Ihre Differenzierung zwischen "Agrarfabriken", die angeblich die Landschaft zerstören, und kleinen Bauern, die die Landschaft erhalten. Alle Landwirte müssen nach der guten landwirtschaftlichen Praxis wirtschaften. Deshalb lege ich Wert darauf, dass die Landwirtschaft in ihrer ganzen Vielfalt mit unterschiedlichen Betriebsgrößen und Bewirtschaftungsformen Zukunft hat. Ob konventionelle oder ökologische Wirtschaftsweise, ob Haupt-, Zu- oder Nebenerwerbsbetrieb: Alle leisten einen wichtigen Beitrag zur Sicherung unserer Ernährung und zur Pflege unserer Landschaft.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Silberhorn, MdB