Frage an Thomas Silberhorn von Guido F. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Silberhorn,
nun ist es schon mehr als ein Jahr her, dass Sie auf meine Anfrage vom 01.04.12 ( http://tinyurl.com/6olko83 ) mit den knappen Worten reagierten: "[...] das Verbot von Cannabis halte ich für gerechtfertigt, weil Cannabis bewusstseinsverändernde Wirkung hat und zu nachhaltigen und dauerhaften psychischen Veränderungen führen kann."
Nun gilt dasselbe auch für Alkohol, der darüber hinaus auch noch tötet.
Für welch massive Schäden Alkohol verantwortlich ist und welches Ausmaß die Zahl seiner Opfer in der BRD alljährlich annimmt, hatte ich Ihnen ja dargelegt. Tatsächlich schadet die Droge Alkohol unserer Gesellschaft mehr, als alle illegalisierten Substanzen zusammen ( http://tinyurl.com/ctsqs69 )
Mich wundert daher, dass Sie die gewonnenen Informationen nicht dazu bewegt haben, in den vergangenen zwölf Monaten einen Gesetzentwurf in den Bundestag einzubringen, mit dem der Umgang mit Alkohol unter Strafe gestellt wird.
Werden Sie noch eine Initiative starten, die den Umgang mit Alkohol verbietet?
Wenn nicht, warum wollen Sie weiter zulassen, dass die tödliche Droge Alkohol gefährlich verharmlost und als alltägliches Lebensmittel im Supermarkt auch an Minderjährige verkauft wird?
Falls Sie glauben, man könne den Schäden durch Alkohol ohne strafrechtliche Mittel Herr werden, warum ist das dann I.E. nicht auch beim weniger gefährlichen Cannabis möglich?
Macht dogenpolitische Strafverfolgung für Sie Sinn, selbst wenn sie sowohl dem Einzelnen als auch der gesamten Gesellschaft mehr schadet als die verbotene Substanz?
Es würde mich freuen, wenn Sie diesmal ausführlicher antworten könnten und Ihre Ansichten durch belegbare Fakten untermauern.
Mir ist nämlich sehr unwohl, wenn Volksvertreter bloß aufgrund eigener ideologischer Wertvorstellungen oder schlimmer noch, wegen egoistischer Machtgelüste mit den persönlichen Freiheitsrechten der Bundesbürger spielen und das Gemeinwohl untergraben.
Freundliche Grüße
Guido Friedewald
Sehr geehrter Herr Friedewald,
ein Verbot von Cannabis halte ich weiterhin für gerechtfertigt. Ihre Frage nach ausführlichen Informationen darf ich mit dem Hinweis beantworten, dass der Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages erst im April 2013 eine öffentliche Anhörung zum Thema Drogen durchgeführt hat, in dem auch der Cannabiskonsum thematisiert wurde. Im Rahmen dieser Anhörung wurden die Gefahren des Cannabiskonsums deutlich hervorgehoben. Die Anhörung können Sie unter http://www.bundestag.de/bundestag/ausschuesse17/a14/anhoerungen/Archiv/af_Synth_Drogen_und_Eigengebr_von_Can_entkrim/index.jsp nachverfolgen. Hier finden sich auch die schriftlichen Stellungnahmen der Sachverständigen.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Silberhorn