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Thomas Silberhorn
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Frage von Simon H. •

Frage an Thomas Silberhorn von Simon H. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Silberhorn,

ich finde es sehr gut, dass Sie sich so engagiert für die zügige Verwirklichung des VDE8 einsetzen! (Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 8, Eisenbahn-Schnellfahrstrecke zwischen Nürnberg und Berlin) Zum VDE8 habe ich einige Fragen und Anregungen.

Meine Fragen:

1. Wann wird der Ausbau VDE8.1 auf dem Streckenabschnitt Nürnberg-Ebensfeld abgeschlossen sein? 2017, 2025 oder unklar?

2. Wie groß soll nach Abschluss der Arbeiten am VDE 8.1 die Durchfahrtsgeschwindigkeit für ICE (z.B. Sprinter) in Bamberg sein?

3. In verschiedenen Informationsdokumenten und Zeitungsartikeln ist von 66 Minuten Fahrzeit zwischen Nürnberg und Erfurt die Rede. Von welcher Ausbaustufe hängt diese Fahrzeit ab? Ist dafür VDE 8.1 AUSBAU notwendig? (Viergleisigkeit zwischen Nürnberg und Ebensfeld) Falls nein, wie lange dauert die kürzeste Verbindung zwischen Nürnberg und Erfurt in der Endausbaustufe? Welche Zwischenhalte sind bei der Fahrzeit von 66 Minuten geplant? (Erlangen, Bamberg, Coburg)

In Ihrer Pressemeldung aus dem vergangenen Jahr ist von der kompletten Fertigstellung des VDE8 für 2017 die Rede.
http://www.thomas-silberhorn.de/index.php?id=18&tx_ttnews[pointer]=12&tx_ttnews[tt_news]=612&tx_ttnews[backPid]=33&cHash=f6dbcfd1a6 Andernorts ist zu lesen, dass es für den Abschnitt Erlangen-Ebensfeld noch keine Planfeststellungsbeschlüsse gibt und diese frühestens in zwei Jahren erteilt werden. Daher wird der Ausbau zu Viergleisigkeit bis 2017 knapp, meine ich.

Meine Anregung:

Begrüßenswert wäre, wenn aktuelle Planungsstände für das VDE 8.1 AUSBAU auch auf der Homepage http://www.vde8.de zu finden wären. Derzeit gibt es dort keine Angaben über Zeitplan, Planungsstand und Bedeutung des Abschnittes Nürnberg-Ebensfeld für die Kapazität und Fahrzeit der Gesamtstrecke. Gerade die Menschen in Ihrem Wahlkreis dürfte dies besonders interessieren.

Vielen herzlichen Dank im Voraus für Ihre Auskunft!

Mit freundlichen Grüßen,

Simon Herzog

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau Herzog,

das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 8.1 ist in eine Neubaustrecke Erfurt-Ebensfeld und in eine Ausbaustrecke Ebensfeld-Nürnberg geteilt. Die Neubaustrecke soll bis 2017 fertiggestellt sein. Dazu hat der Deutsche Bundestag die notwendigen Voraussetzungen geschaffen.

Mit der Fertigstellung der Neubaustrecke kann zugleich die gesamte Strecke in Betrieb genommen werden. Die Inbetriebnahme setzt also lediglich die Fertigstellung der Neubaustrecke voraus, nicht die Fertigstellung der Ausbaustrecke. Die Ausbaustrecke Ebensfeld-Nürnberg ist ja bereits in Betrieb und soll lediglich um zwei auf vier Gleise erweitert werden. In meiner Pressemitteilung aus dem letzten Jahr, die Sie zitieren, habe ich daher nicht von der Fertigstellung der gesamten Trasse bis 2017, sondern von der Inbetriebnahme gesprochen. Seit Jahren versuche ich, in meinen mittlerweile vielfachen öffentlichen Äußerungen zu dem Projekt auf diesen Umstand hinzuweisen.

Für die Ausbaustrecke Ebensfeld-Nürnberg hat mir das Bundesbauministerium bereits zwei Mal das Jahr 2025 als in Aussicht genommenen Fertigstellungstermin genannt. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen freilich erst alle Planfeststellungsverfahren für diese Trasse abgeschlossen sein und die nötigen Mittel vom Deutschen Bundestag bereit gestellt werden. Soweit hin und wieder in lokalen Medien unter Berufung auf Bahnkreise das Jahr 2038 als möglicher Termin der Fertigstellung genannt wird, darf ich darauf hinweisen, dass der Deutsche Bundestag entscheidet und die DB AG diese Entscheidungen ausführt.

Ich werde mich weiterhin mit Nachdruck für eine zügige Realisierung der Ausbaustrecke Ebensfeld-Nürnberg einsetzen. Immerhin kann nur auf diesem Wege ausreichender Lärmschutz in den anliegenden Gemeinden erreicht werden. Den (Güter-)Verkehrszuwachs werden wir in jedem Fall bekommen. Der Streckenausbau dient dagegen dem Personenfernverkehr, für den die Fahrzeit zwischen München und Berlin um 2,5 Stunden auf ca. 4 Stunden verkürzt werden soll. Mit gut einer Stunde Fahrzeit zwischen Nürnberg und Erfurt trägt dieser Streckenabschnitt einen erheblichen Teil zur Beschleunigung bei. Die Ausbaustrecke nutzt aber auch dem Personennahverkehr durch die zwei zusätzlichen Gleise sowie durch Überholungsgleise. Wenn Sie heute einmal mit dem Regionalexpress zwischen Bamberg und Nürnberg unterwegs sind, können Sie das an den Fahr- und Wartezeiten - z.B. in Erlangen Richtung Nürnberg von 7:01 bis 7:15 Uhr! - ablesen, welche Verzögerungen für den ICE heute hingenommen werden müssen.

Zu den Durchfahrtsgeschwindigkeiten des ICE gibt es bislang nur Entwürfe der DB AG. Die Entwurfsgeschwindigkeit soll von Nürnberg bis Fürth 160 km/h betragen, von Fürth bis Ebensfeld 230 km/h und von Ebensfeld bis Erfurt 300 km/h. Die DB AG wird hier im Kern genauso planen wie bei anderen ICE-Trassen auch. Über die Geschwindigkeiten wird allerdings in den jeweiligen Planfeststellungsverfahren mit Blick auf Lärmschutz und Sicherheit an den Bahnhöfen zu reden sein.

Die Haltestellen für den ICE wird die DB AG ebenfalls nach bundeseinheitlichen Kriterien einrichten. Nicht politische Wünsche sind dafür entscheidend, sondern die tatsächliche Nutzung des ICE.

Mit freundlichen Grüßen
Thomas Silberhorn

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