Sehr geehrter Herr Peters, wie stehen Sie zum Nachzug von afghanischen Ortskräften und ihren Familien? Werden Sie sich, falls Sie in den Bundestag kommen, dafür einsetzen?
Sehr geehrter Herr L.,
vielen Dank für Ihre Frage, die ich wie folgt beantworten möchte:
der Einsatz afghanischer Ortskräfte, wie z.B. Dolmetschern, war unverzichtbar für die Tätigkeit unserer Soldatinnen und Soldaten, den Mitarbeitern des Auswärtigen Amtes sowie der zuständigen Bundesministerien in Afghanistan.
Die sich zuspitzende Lage in Afghanistan, bedingte die seit Jahrzehnten gefährlichste Mission der Bundeswehr. Mehr als 5.300 Menschen, darunter mehr als 530 Deutsche und rund 4.000 Afghanen hat die Bundeswehr in den vergangenen Tagen ausgeflogen. Ein Kernteam der deutschen Botschaft, Sicherheitskräfte, Soldatinnen und Soldaten waren vor Ort um im militärischen Teil des Flughafens Kabul die Evakuierungen zu organisieren. Eine Arbeit unter extrem schwierigen Bedingungen, die alle Beteiligten bravourös gemeistert haben.
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass aktuell - und damit nach dem Ende der Luftbrücke - noch ca. 300 Deutsche und mehr als 10.000 Menschen mit Ausreisewunsch im Land sind. Mit dem Ende der Luftbrücke ist eine Ausreise lediglich auf zivilem Wege möglich. Wie diese genau gelingen kann, darüber wird nunmehr in den nächsten Tagen mit diplomatischen Mitteln mit den Taliban verhandelt werden müssen.
Ich begrüße ausdrücklich die Bemühungen, auch weiterhin eine Ausreise der verbliebenen Deutschen und der Ortskräfte zu ermöglichen und werde hierfür auch als künftiger Bundestagsabgeordneter im Falle einer Befassung des Parlaments plädieren.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Thomas Peters