Frage an Thomas Jurk von Sebastian B. bezüglich Verbraucherschutz
Sehr geehrter Hr. Jurk,
im Wahlchat der Freien Presse haben Sie folgende Aussage getroffen :
Thomas Jurk: ""Hallo lieber "Pirat". Wenn wir gegen das Grundgesetz verstossen, weil wir Pädophilen unmöglich machen kinderpornografische Bilder aus dem Internet herunterzuladen, dann nehme ich das in Kauf. ..."
Bitte erklären Sie mir, wie Sie sich auf das Grundgesetz der Bundesrepublk Deutschland verpflichten und gleichzeitig solch eine Position einnehmen können ? Sie nehmen hier billigend einen Gesetzesverstoß in Kauf.
Fahren Sie auch bei rot über die Ampel, wenn Sie damit verhindern zu spät zu einem Termin zu kommen ?
Welche anderen, billigend in Kauf genommenen Gesetzesverstösse, habe ich von Ihnen zu erwarten, sollten Sie denn gewählt werden ?
Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen
Sebastian Becker
Sehr geehrter Herr Becker,
Im Chat der Freien Presse wurde gefragt: Wieso schränkt die SPD die einfachsten Grundrechte durch die Internet-Zensur des Zugangserschwerungsgesetzes ein? Für mich verstößt die SPD damit gegen das Grundgesetz.
Meine Antwort darauf war: „Wenn Sie denn Recht hätten und wir gegen das Grundgesetz verstoßen, weil wir Pädophilen unmöglich machen kinderponografische Bilder aus dem Internet herunterzuladen, dann nehme ich das in Kauf. Ich persönlich hoffe darauf, dass wir das Problem lindern, wenn wir den Kunden von Kinderponografie das Leben schwerer machen. Wenn deshalb irgendwo auf der Welt nur ein Kind nicht zu pornografischen Bildern missbraucht wird, hat die Aktion das gelohnt.“
Sie werden mir wohl Recht geben, dass das einen ganz anderen Zusammenhang hat, als den den Sie mir unterstellen. Ich bin selbstverständlich der Auffassung, dass die Internetsperren rechtskonform sind. Selbstverständlich bin ich nicht gegen die Abschaffung der Verfassung oder für den Verfassungsbruch. Ganz im Gegenteil: Ich halte - nach den Erfahrungen der Weimarer Republik - diese unsere Verfassung für die beste, die Deutschland je hatte.
In der Diskussion geht es doch um etwas ganz anderes: Ich stehe bei der Güterabwägung zwischen Freiheiten für Pädophile und Kinderschänder im Internet, die durch Zugangsbeschränkungen begrenzt werden, und dem Schutz unserer Kinder auf einer ganz klaren Position: Das Recht der Kinder steht vor dem Recht der Pädophilen.
Und: Nein, ich fahre nicht bei rot über die Ampel oder nehme sonst Gesetzesverstöße in Kauf, wie Sie sich ausdrücken.
mit freundlichen Grüßen
Thomas Jurk