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Frage von Andreas H. •

Frage an Thomas Jurk von Andreas H. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geerhrter Herr Jurk

In ihrem Wahlprogramm wird geschrieben das Langzeitarbeitslose besser gefördert werden sollen.In der Praxis sieht das aber bedeutend anders aus,wenn wir heutzutage Arbeitskräfte von der Arbeitsagentur vermittelt bekommen ist dort kaum noch jemand fachlich auf die Tätigkeit ausgerichtet. Den Arbeitslosen werden Lehrgänge für Bewergungsschreiben angeboten aber selten irgend welche fachlichen Weiterbildungen.Da ja selbst hier im Osten mittlerweile im Handwerk ein Arbeitskräftemangel sich anbannt.Ich bin 40 Jahre alt aber nach kommt nicht mehr viel Gutes und Massemässiges an Handwerksgenerationen.Würde mal gerne Ihre Meinung oder auch Lösungen zu dieser von ihnen hören.

mit Freundlichen Gruß Heisler

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Sehr geehrter Herr Heisler,

eine gezielte Vermittlung von Langzeitarbeitslosen und eine abgestimmte Aus- und Weiterbildung ist natürlich das A und O für Erfolg. Aus diesem Grund ist die sächsische Arbeitsmarktpolitik in meiner Amtszeit um gezielte Programme erweitert worden. Mit QAB zum Beispiel haben wir eines der Probleme angepackt, von dem Sie berichten: Es bietet Arbeitslosen ohne Berufsabschluss eine Chance zum Wiedereinstieg in das Berufsleben. In dem bundesweit einmaligen Qualifizierungsprogramm ist die Ausbildung individuell gestaltet, denn jeder Mensch hat besondere Kenntnisse und Fähigkeiten. Damit schaffen wir es, dass motivierte Menschen nicht wegen einer fehlenden Qualifikation vom Arbeitsmarkt abgehängt bleiben. Denn wie Sie schon richtig bemerkt haben – ohne eine gute Ausbildung sind weder Arbeitnehmer noch Arbeitgeber zufrieden zu stellen. Fast 1.000 Teilnehmer haben in den vergangenen Jahren mit QAB einen vollwertigen Berufsabschluss erhalten, und die Vermittlungsquote ist mit bis zu 80 Prozent sehr hoch. Das sind gute Gründe, dieses Programm fortzusetzen.

Was die Qualität der jungen Handwerkergesellen und Handwerkermeister angeht, teile ich Ihren Pessimismus nicht. An vielen Stellen konnte ich mich vom Können, vom Ehrgeiz und vom Erfindungsreichtum der jungen Generation überzeugen. Das stimmt mich optimistisch.

Vielen Dank für Ihre Anfrage. Langzeitarbeitslose brauchen aus den verschiedensten Gründen unsere Unterstützung. Auch deshalb sind wir in engem Kontakt mit den Agenturen für Arbeit. Falls Sie einen konkreten Anlass für Ihre Kritik haben, dann kommen Sie bitte nochmals auf mich zu.

Glück auf!
Thomas Jurk

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SPD

Sehr geehrter Herr Heisler,

nicht der Staat, die Handwerksbetriebe bilden vorrangig ihren Nachwuchs selbst aus. Deshalb einige Differenzierungen: Ich sehe die Qualität der Handwerker jüngerer Jahrgänge nicht so wie sie, da ich schon meine, dass die Ausbildung meistens ein hohes Niveau hat. Die Quantität ist eine Frage der Ausbildungsplätze. Da unterstützen wir mit staatlichen Mittel wo es nur geht, dass Ausbildungsplätze in den Unternehmen entstehen. Wir unterstützen auch kleinere Unternehmen, die mit der Ausbildung allein überfordert wären, z. B. durch Verbundausbildung oder überbetriebliche Ausbildung. Darüber hinaus schaffen wir außerbetriebliche Ausbildungsplätze für Jugendliche, die keinen betrieblichen Ausbildungsplatz gefunden haben. Sie sehen also: Wir nehmen die Förderung von Ausbildungsplätzen und Ausbildungsqualität sehr ernst. Die Verantwortung, durch Ausbildung für den eigenen Fachkräftenachwuchs zu sorgen, kann den Unternehmen aber letztlich niemand abnehmen.

Zum Thema Arbeitslose und deren Weiterbildung: Inzwischen wird sehr genau geprüft, welche beruflichen Weiterbildungen durch die Arbeitsagentur gefördert werden. Es wird eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit verlangt, dass der/die Betreffende auch auf dem ersten Arbeitsmarkt unterkommt. Das sorgt für effektiven Mitteleinsatz. Darüber hinaus werden die Weiterbildungsunternehmen sehr genau auf ihre Qualität hin überprüft. Auch ich wünsche mir allerdings manchmal, dass in den Arbeitsagenturen noch mehr Wert auf im Beruf konkret verwendbare Qualifikationen gelegt würde.

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Jurk