Sehr geehrter Herr Hering, wie ist Ihre Einstellung hinsichtlich gendergerechter Sprache?
Sehr geehrter Herr Hering,
Da dieses Thema äußerst aktuell ist, möchte ich Ihnen gerne folgende Frage stellen:
Wie ist Ihre persönliche Einstellung hinsichtlich gendergerechter Sprache? Ist es für Sie ein Schritt zur Gleichberechtigung, da sich hierbei auch Menschen angesprochen fühlen, die sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zugehörig fühlen, oder gibt es Ihrerseits große Bedenken? Nutzen Sie selbst gendergerechte Sprache und wenn ja, in welcher Form (Genderstern, Unterstrich, Doppelpunkt, Binnen-I etc.)?
Über eine schnelle und ausführliche Antwort würde ich mich sehr freuen.
Vielen Dank.
Arta G.
Hallo Arta G.,
herzlichen Dank für Ihre Anfrage. Ich halte es für wichtig und richtig, dass Frauen in unserer Sprache sichtbarer gemacht werden und nutze daher in Bezug auf gendergerechte Sprache häufig die Feminisierung von Anreden, z. B. Bürgerinnen und Bürger, Damen und Herren, etc. Wo es möglich ist, nutze ich auch gerne eine neutrale Form der Anrede wie Studierende. Grundsätzlich ist es mir dabei wichtig, dass sich die von mir angesprochenen Menschen mit Respekt begegnet fühlen. Allerdings achte ich auch auf einen ungestörten und fließenden Sprachklang, der durch künstliche Sprechpausen in meinen Augen nicht gegeben ist.
Als intergeschlechtlich anerkannte Mensch entscheiden sich offensichtlich nicht sehr häufig für die Bezeichnung "divers", womit sie sich in diesem Fall wohl eher einem der binären Geschlechter "zuordnen“. Die aktuellen Zahlen von 2020 nennen insgesamt 394 Menschen in ganz Deutschland. Weit häufiger entscheiden sich demnach Menschen für eines der binären Geschlechter und dürften daher auch in unserer Sprache in angemessener Weise sichtbar sein.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Hering