Thomas Gebhart
Thomas Gebhart
CDU
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Frage von Leon W. •

Sehr geehrter Herr Gebhart, warum stimmten sie, gemeinsam mit der AfD, dem gestrigen populistischen Antrag ihrer Fraktion zu?

Sehr geehrter Herr Gebhart,

ich beginne mit einem Zitat von Ihnen "Jeder Abgeordnete ist in seinem Mandat frei. Jedem steht es frei, gegen die eigene Fraktion zu stimmen.".

Mit Erschrecken musste ich feststellen, dass sie bei der gestrigen Abstimmung zum Entschließungsantrag Ihrer Fraktion (BT Drs. 20/14698) Ihre Zustimmung erteilten.

Uns allen ist dabei bewusst, dass es sich bei diesem Antrag nicht um einen lösungsorientierten und umsetzbaren Antrag handelt, sondern dass es dabei ausschließlich um Symbolpolitik und Wahlkampf des Populisten Merz ging. Herr Merz und Ihre gesamte Fraktion spielen dabei mit dem Feuer und legitimieren weiter die Politik der AfD statt an wirklichen Lösungen zu arbeiten.

Bitte verweisen sie nicht auf die Abgrenzung zur AfD in diesem Antrag, die ist im Ergebnis mehr Schein als Sein, auch dass zeigt die Zustimmung der AfD zu diesem Antrag.

Thomas Gebhart
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr W.,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Gerne möchte ich Ihnen meine Argumente in der aktuellen Diskussion darlegen.
Worum geht es? Unter anderem in der Sicherheits- und Migrationspolitik müssen Entscheidungen getroffen werden, damit vorhandene Probleme in unserem Land gelöst werden. Es muss uns gelingen, illegale Migration zu begrenzen und zu stoppen, damit wir unser Land nicht überfordern. Auch ist klar, dass diejenigen, die zu uns kommen, sich an die Regeln halten müssen, so wie wir das von jedem anderen in unserem Land auch erwarten. Deswegen wollen wir beispielsweise durchsetzen, dass abgelehnte und ausreisepflichtige Straftäter nicht mehr auf freien Fuß kommen. Ich erinnere an den Fall des somalischen Straftäters, der die Südpfalz über Wochen in Atem gehalten hat.
Ich will genauso deutlich folgendes betonen: Die meisten Menschen, die in den letzten Jahren zu uns gekommen sind, achten unseren Rechtstaat und haben sich gut integriert. Millionen von Menschen mit ausländischen Wurzeln, die bei uns leben, bereichern unser Land, sind nicht mehr wegzudenken und sind wichtiger Teil unseres Landes!
Unsere Forderungen, die diese Woche im Bundestag zur Abstimmung gekommen sind, sind nicht neu und auch kein Wahlkampfmanöver. Das Zustrombegrenzungsgesetz haben wir im September vergangenen Jahres bereits in den Bundestag eingebracht. Ich halte es für in der Sache richtig und notwendig. Wir appellieren an die politische Mitte im Bundestag – FDP, SPD und Grüne – gemeinsam mit uns die bestehenden Probleme zu lösen. Ich setze auf die Vernunft der demokratischen Parteien im Bundestag. Aber sollen wir unsere Anträge, von denen wir inhaltlich überzeugt sind, nur deshalb nicht zur Abstimmung stellen, weil die Falschen zustimmen könnten? Das würde bedeuteten, dass uns die Möglichkeit genommen würde, eigene Anträge einzubringen.
Für mich ist glasklar: Eine Zusammenarbeit mit der AfD wird es nicht geben! Weder vor der Wahl noch nach der Wahl. Das steht für mich völlig außer Frage, denn eine Zusammenarbeit wäre in keinster Weise mit meinen Wertvorstellungen vereinbar. Die AfD nutzt Probleme, Sorgen und Ängste, die durch die massenhafte illegale Migration entstanden sind, um Fremdenfeindlichkeit zu schüren und Verschwörungserzählungen in Umlauf zu bringen. Sie will, dass Deutschland aus EU und Euro austritt und sich stattdessen Putins Eurasischer Wirtschaftsunion zuwendet. All das gefährdet Deutschlands Stabilität, Sicherheit und Wohlstand. Die AfD redet über Menschen mit Behinderung in einer Weise, dass mir schlecht wird. Deshalb ist diese Partei kein Partner, sondern ein politischer Gegner.
Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Gebhart

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