Frage an Thomas Gambke von Florian S. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Dr. Gambke,
Sie stimmen mir sicher zu, dass private Altersvorsorge empfehlenswert oder sogar notwendig ist. Ich (26 J.) bin nun seit zwei Jahren berufstätig und würde eigentlich gerne von meinem Gehalt regelmäßig Aktien kaufen und so lange wie möglich halten. Leider werden auf einen eventuellen Gewinn immer mindestens 25% Steuer fällig, was diese Form der Geldanlage seit knapp drei Jahren besonders unattraktiv macht. Wäre es denn nicht sinnvoll, eine bspw. 5-jährige Spekulationsfrist einzuführen, nach deren Ablauf alle Gewinne steuerfrei wären? Im Gegenzug könnte die Abgeltungssteuer dann auf bspw. 30% angehoben werden. Sie würden die Spekulanten damit stärker zur Kasse bitten und gleichzeitig Ottonormalsparer entlasten.
Mit den besten Grüßen
Florian Schönbeck
Sehr geehrter Herr Schönbeck,
Sie sprechen ein wichtiges Thema an. Sowohl im Bereich der Abgeltungsteuer wie auch bei der Besteuerung Dividenden sehe ich persönlich großen Handlungsbedarf. In meiner Fraktion diskutieren wir die völlige Abschaffung der Abgeltungsteuer und eine Rückkehr zur alten steuerlichen Regelung, nach der Kapitalerträge unter die Einkommensteuer fallen. Eine Erhöhung der Abgeltungsteuer auf 30% wäre zumindest ein erster Schritt zur angemessenen Besteuerung von Kapitalerträgen. Dies ist auch ein Mittel um die Schere bei der Vermögensverteilung in der Bundesrepublik nicht zu sehr auseinandergehen zu lassen.
Für Ihren Vorschlag zur Versteuerung von Dividenden habe ich persönlich ebenfalls große Sympathien. Es ist insgesamt nicht zu verstehen, warum eine wichtige und richtige langfristige Stärkung des Eigenkapitals von Unternehmen durch die aktuelle Steuergesetzgebung konterkariert wird. Langfristige Investitionen sollten sich sowohl für den Investor wie auch für das Unternehmen positiv auswirken. Ihr Vorschlag zur Einführung einer Spekulationsfrist könnte ein Baustein für eine Stärkung des Eigenkapitals von Unternehmen sein. Dieses politische Ziel habe ich und werde Ihren Vorschlag deswegen weiter prüfen.
Ich danke Ihnen für Ihre Frage und wünsche Ihnen für die Zukunft alles Gute
Mit den besten Grüßen
Dr. Thomas Gambke