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Thomas Funk
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Frage von Karin S. •

Frage an Thomas Funk von Karin S. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Funk,

die Hebammenversorgung soll demnächst neu geregelt werden, ein Gesetzentwurf liegt vor (BT-Drs. 17/9369). Aus Sicht der Eltern und Hebammen aber lässt dieser Entwurf viele Fragen offen.

Was sagen Sie dazu, dass

- anstatt von präventiven Hebammenaufgaben zur Primärversorgung junger Frauen, für Schwangere, Gebärende und junge Mütter im Gesetz zu sprechen, wie vor 100 Jahren von „Feststellung der Schwangerschaft“ und „Übertragungsrisiko von Karies“ die Rede ist?
- nicht alle Kinder bei der Geburt Anspruch auf Hebammenleistungen erhalten sollen. Muss die außerklinische Versorgung von Babys während und nach der Geburt weiterhin unentgeltlich geleistet werden?
- weiterhin Informationen für Eltern dem Zufall überlassen werden z. B. über Vor- und Nachteile von Geburtsstellungen, über Geburtsorte, gesundheitlichen Schutz vor Stress, zur Vermeidung von Frühgeburtlichkeit, zum Schutz vor Drogen aller Art?
- dass wir fordern, dass Hebammen Haushaltshilfe vor und nach der Geburt, Hilfsmittel (z. B. Stützgurte) und kurzfristiges Beschäftigungsverbot zur Vermeidung von Frühgeburtlichkeit verordnen können sollten?

Was wir brauchen, ist eine weitsichtige Politik, die der Situation von werdenden Eltern angemessen ist und auf den Abbau der strukturellen Benachteiligungen des Hebammenberufes zielt. Der jetzige Entwurf jedoch schreibt die Vormachtstellung der klinischen Geburtsmedizin fort, anstatt die Familiengründungsphase und die damit verbundene Hebammengeburtshilfe adäquat zu gewichten.

Wir hoffen, dass Sie im Interesse der Eltern in Ihrem Wahlkreis nötige Nachbesserungen anregen und dem Gesetzentwurf in der jetzigen Fassung die Stimme verweigern. Gerne schicke ich Ihnen eine ausführliche Stellungnahme der bundesweit vernetzten Elterngruppen „mamaprotest“ zu, in der wir die fehlenden und unklaren Punkte des Entwurfs benennen.

Mit freundlichem Gruß,

Karin Schneider, Hebamme

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Schneider,

vielen Dank für Ihre Frage, die ich allerdings erst heute entdeckt habe. Erfreulicherweise gibt es Abgeordnetenwatch ja auch für die Landesparlamente, was neben dem direkten Kontakt über das Wahlkreisbüro eine weitere Möglichkeit darstellt, mit uns ins Gespräch zu kommen.

Erlauben Sie, dass ich Ihre Frage mit zwei Passagen aus dem Regierungsprogramm beantworte, das die SPD auf ihrem bevorstehenden Landesparteitag am 23. Januar beschließen wird. Gerne kann ich Ihnen auf Wunsch nach dem Parteitag mitteilen, was nun endgültig in unserem Regierungsprogramm stehen wird.

- Die Hebammen im Land leisten einen wertvollen Beitrag für die Gesundheit der Jüngsten und deren Mütter. Die Begleitung vor, während und nach der Geburt ist unverzichtbar für einen guten und gesunden Start ins Leben. Deswegen setzen wir uns dafür ein, dass die freiberuflich tätigen Hebammen diese wichtige Arbeit auch zukünftig leisten können. Im Bund werden wir darauf hinwirken, Lösungswege zu erarbeiten, die zukünftig die flächendeckende Versorgung durch Hebammen sicherzustellen (alternativ wird zur Abstimmung gestellt: ...Lösungswege für das Problem der hohen Haftpflichtversicherungsprämien zu erarbeiten ...)

- Weiter wollen wir den Aufbau von Studiengängen in den Gesundheits- und Erziehungsberufen voranbringen. Schon jetzt konnten wir durch ein Wettbewerbsverfahren primärqualifizierende Studiengänge der Pflegewissenschaft, der Physiotherapie und des Hebammenwesens etablieren.

Mit den besten Wünschen für Sie und Ihre wertvolle Arbeit,

Ihr Thomas Funk MdL