Portrait von Thomas Feist
Thomas Feist
CDU
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Thomas Feist zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Sebastian K. •

Frage an Thomas Feist von Sebastian K.

Sehr geehrter Herr Dr. Feist,

angesichts Ihrer Abneigung gegenüber einem Fracking-Verbot möchte ich von Ihnen gern eine Stellungnahme zu den Beweggründen, wieso eine so grauenhafte Zerstörung der Umwelt und die damit verbundenen Konsequenzen wie etwa vergiftetes Grundwasser für Sie nicht kategorisch abgelehnt werden sollten. Die aus den USA bekannten Fällen sind meiner Meinung nach so erschreckend, dass ich mir nicht vorstellen kann, welche Gründe existieren können, um solches Grauen in Deutschland nicht grundsätzlich verbieten zu wollen. Diese Gründe möchte ich gern dargelegt bekommen.

Ebenfalls hätte ich gern eine Erklärung zu Ihrer Einschätzung der Meinung der Wähler. Es scheint in der CDU der Glaube zu herrschen, dass die Mehrheit der Wähler Fracking nicht verbieten möchte. Anders lässt sich Ihre Stimmenabgabe nicht erklären. Glauben Sie wirklich, dass dem so ist und dass sie verantwortungsvoll im Auftrag und Interesse der Mehrheit Ihrer Wähler handeln?

MfG

Portrait von Thomas Feist
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Kohl,

haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage zu meinem Abstimmungsverhalten zum Fracking-Verbot.

Zur inhaltlichen Beantwortung Ihrer Frage möchte ich Sie auf meine Antwort an Frau John zum selben Thema verweisen.

Bezüglich Ihrer Fragestellung zu meiner Einschätzung des Wählerwillens möchte ich die Antwort ein wenig abstufen:

Ohne pauschal die Fragen der Versorgungssicherheit in Anbetracht einer sich immer unsicherer zeigenden politischen Lage in den Hauptförderländern von Erdöl und Erdgas gegen die Frage des Umweltschutzes in Deutschland ausspielen zu wollen, gehe ich davon aus, dass den meisten Bürgerinnen und Bürgern an einer sicheren Versorgung mit Energie gelegen ist. Hierzu verfolgt Deutschland bereits seit etlichen Jahren einen sehr diversifizierten Ansatz, der die Energiegewinnung auf viele verschiedene Energieträger verteilt, von der Braunkohle bis hin zur Gewinnung aus erneuerbaren Rohstoffen. Trotzdem ist unsere Volkswirtschaft und unsere Gesellschaft aufgrund ihrer stetig steigenden Technisierung immer stärker von sicheren Energiequellen abhängig, ihre Gewährleistung - gerade nach dem Ausstieg aus der Atomenergie - also im Interesse aller.

Auf Grundlage meiner Einschätzung zur Sicherheit und Umweltverträglichkeit des Hydraulic Fracturing, die ich bereits in der o.g. Antwort begründet habe, gehe ich davon aus, dass die Förderung von Erdöl und Erdgas mithilfe von Fracking einen Teil dazu beitragen kann, diese Energiesicherheit herzustellen. Dies wurde in den vergangenen Jahrzehnten, in denen diese Technik auch in Deutschland schon zum Einsatz kam, unter Beweis gestellt.

Ich denke daher, dass unter Beachtung der vorgeschriebenen hohen Anforderungen an Umweltauflagen das Hydraulic Fracturing auch bei einer Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger auf Zustimmung stößt und sie nicht, wie es im Antrag der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN gefordert wird, einem vollständigen Verbot ihre Zustimmung gegeben hätte.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Thomas Feist
Mitglied des Deutschen Bundestages