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Thomas Feist
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Frage von Julius R. •

Frage an Thomas Feist von Julius R. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr Feist,

das habe ich auch eben Ihren Kollegen Herrn Gienger gefragt.

Also, die Sache ist die: mit Wohlwollen habe ich nach / während der desaströsen Vorgänge in Fukushima zur Kenntnis genommen, dass die CDU eine schnelle und nachhaltige Energiewende anstrebt.

Wie ist denn das, kann die CDU die ca. 204 Mrd Euro, die an Atomsubventionen gezahlt werden, nicht ganz einfach weglassen und für den Ausbau erneuerbarer Energien einsetzen (inkl. einiger weniger Gaskraftwerke für den Übergang, die eh in Planung und Bau sind)? Können Sie ja mal Frau Merkel fragen vielleicht.

Dann müsste frau / an sich ja keine Sorgen mehr machen. Dann wäre die Finanzierung der Energiewende die alle haben dürfen, geregelt. Ökofonds hin oder her.

Oder wie ist das?

Ich bin da etwas doof. Helfen Sir mir mal mit dieser Frage.

Dankeschön.

Mit freundlichen Grüßen,

Julius Richter

P.S. Danke im Namen meiner Kinder, Kindeskinder und Kindeslindeskinder, dass Sie Mitverantwortung zeigen und jetzt wirklich richtig aussteigen aus dieser Atomsache.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Richter,

Ihre Frage zur Energiewende der CDU hat mich nicht nur als Abgeordneten angesprochen, sondern auch als Vater und möglicherweise Opa, also in Verantwortung für unsere Kinder und Kindeskinder (das sind dann die Enkel).

Die Fukushima-Katastrophe hat für die deutsche Politik die Weichen der Energiepolitik vollständig neu gestellt. In kürzester Zeit konnte ein fast vollständiger Ausstieg aus der Atomkraft realisiert werden, Deutschland hat es als wichtiges Industrieland geschafft, seine Energieversorgung fast vollständig umzustellen und den Ausbau der erneubaren Energien wie kein anderes vergleichbares Land voranzubringen. Dass es in diesem einmaligen und radikalen Prozess, lassen Sie mich von einer Energierevolution sprechen, natürlich auch Probleme und Schwierigkeiten gab und gibt, ist fast selbstverständlich. Ebenso normal und unvermeidbar sind die breiten gesellschaftlichen Diskussionen über Prioritäten, Subventionen, Verbraucherentlastung, Strompreis, Netzausbau usw. Aber wir sind in kürzester Zeit riesige Schritte vorangekommen und habe gezeigt, dass ein moderner industrieller Staat durchaus in der Lage ist, seine Energieversorgung sehr schnell umzustellen und nachhaltig zu sichern. Das ist ein Verdienst deutscher Politik und dieser Bundesregierung.

Derzeit geht es besonders darum, die Energiewende dauerhaft zu gestalten und zur Basis der Energieerzeugung der kommenden Jahre zu machen. Dabei wird sie bezahlbar, umweltverträglich und sicher bleiben.

Das ursprüngliche Ziel, im Jahr 2020 mindestens 35 Prozent der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien zu bestreiten, wird vermutlich deutlich früher erreicht sein, wenn das Tempo des Ausbaus und der Erschließung so voranschreitet wie bisher.

Und ich persönlich setze mich besonders dafür ein, dass auch jeder Bürger seinen eigenen Anteil am Energieverbrauch kritisch prüft und gegebenenfalls verändert. Da gibt es sicher sehr viel zu tun und hier könnten sich viele Reserven ergeben. Jede, mitunter unnötige, Suchmaschinenanfrage erfordert z.B. vier Watt, damit kann man eine Energiesparlampe etwa eine Stunde brennen lassen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Thomas Feist