Sehr geehrte Frau Theresia Bauer, für welche Personengruppen ist das Gleichstellungsamt zuständig?
Wie sehen Sie, Frau Theresia Bauer, als Abgeordnete der Grünen im Land BW , nun auch Anwärterin des Oberbürgermeisteramtes in Heidelberg, die Chancengleichheit für jene, die derzeit keine breite Lobby hinter sich haben?
Sehr geehrte Frau L.,
vielen Dank für Ihre Anfrage an Frau Bauer, auf die wir Ihnen nach Rücksprache gerne stellvertretend antworten.
Das Amt für Chancengleichheit ist für die Förderung gleicher Chancen und gegen Diskriminierung zuständig. Das umfasst sowohl die Gleichstellung von Frauen, als auch die LSBTIQ+-Community und von Rassismus betroffene Menschen.
Frau Bauer will Frei- und Schutzräume für die vielfältigen Communitys in Heidelberg schaffen und besonders auch für diejenigen, die bislang außerhalb des Fokus liegen. Frau Bauers Vorschläge umfassen dafür verschiedene Punkte. Unter anderem die beiden folgenden.
Zum Thema Schutz vor häuslicher Gewalt schreibt Frau Bauer:
"Seit fast fünf Jahren ist die Istanbul-Konvention zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt in Kraft. In Heidelberg ist sie aber noch nicht umgesetzt – so gibt es fast nur halb so viele Frauenhausplätze wie zur Umsetzung der Istanbul-Konvention nötig wären. Das Angebot reicht bei weitem nicht aus, um alle Frauen vor häuslicher Gewalt zu schützen. 2020 konnte das Frauenhaus Heidelberg 58 Frauen und Kinder aufnehmen – 434 mussten abgewiesen werden.
Gerade jetzt ist schnelles Handeln notwendig, denn bei Krisen und wachsender ökonomischer Belastung nimmt auch die häusliche Gewalt zu. Ich werde die finanzielle Förderung der verschiedenen Vereine und Initiativen gegen häusliche Gewalt erhöhen, damit sie den Bedarfen begegnen können. Das autonome Frauenhaus braucht dringend mehr kurzfristige Unterbringungsmöglichkeiten – die Stadt soll bei der Suche nach einer zusätzlichen Immobilie oder Wohnungen aktiv unterstützen. Außerdem werde ich die Beratungsstellen und Schutzangebote bekannter machen und ihre Erreichbarkeit vereinfachen. Zum Beispiel durch leicht zugängliche Informationen im Internet in verschiedenen Sprachen. An den Schulen möchte ich die Präventionsprogramme gegen Sexismus stärken."
Ferner will Frau Bauer ein Queeres Zentrum in Heidelberg etablieren:
"Mehr Räume für die queere Community in Heidelberg – etwa mit einem Queeren Zentrum nach Mannheimer Vorbild. Ein Freiraum soll entstehen, der von der queeren Community selbst verwaltet und gestaltet wird. Räume für Büros von queeren Vereinen und Initiativen oder auch einfach zum Zusammenkommen. Speziell auch Räume als niedrigschwellige Anlaufstelle für queere junge Menschen, die sich untereinander austauschen wollen. Gleichzeitig kann ein solches Zentrum auch einen Begegnungsraum von queerer Community und der gesamten Gesellschaft bieten."
Sollten Sie spezifische Nachfragen haben oder Frau Bauers Ideen für weitere bislang nicht gleichgestellte Communitys erfahren wollen, melden Sie sich gerne erneut bei uns.
Mit freundlichen Grüßen,
Team Theresia Bauer