Frage an Theresia Bauer von Stefan R. bezüglich Finanzen
Sehr geehrte Frau Bauer,
auf dem Parteitag der Grünen wurde eine Erhöhung der Steuersätze und ein Abschmelzen des Ehegattensplittings für das Wahlprogramm beschlossen. Nun scheint es so zu sein, dass bei diesem Programm bereits bei einem Familieneinkommen von 6000 Euro Brutto und 2 Kindern höhere Steuern fällig wären. 6000 Euro mag ja in Mecklenburg Vorpommern auf dem Land ein hohes Einkommen sein. In einer Stadt wie Heidelberg angemessenen Wohnraum für 2 Kinder zu finden ist aber erheblich teurer. Was halten die Grünen von der vorhersehbaren Wirkung dieser Erhöhung: 1. Mehr Familien ziehen auf das Land und verbrauchen mehr Treibstoff und Geld um in die Metropolen zu pendeln und die Kinder zu verschiedenen Veranstaltungen zu fahren. 2. Die Städte werden immer mehr zu Single Städten ohne Kinder und die Familien haben daran keine Teilhabe mehr.
Warum entsteht immer weiter eine Schere zwischen dem Steuersatz für Kapitalerträge (25% Steuersatz) und Erwerbseinkommen (49% Steuersatz im Grünen Programm). Hindert das nicht soziale Aufsteiger, die nicht durch Erbschaften, sondern durch Fleiß und Anstrengung zu Geld kommen?
Der Mitgliedsbeitrag der Grünen sieht einen Beitrag von 1% des Nettoeinkommens vor. Nicht vorgesehen ist im Beitrag ob das Mitglied von dem Nettoeinkommen Kinder versorgen muss oder nicht. Sind die Grünen eine familienfeindliche Single Partei?