Frage an Theresia Bauer von Marianne B. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrte Frau Bauer,
Betreffs Affenversuche an der Uni Tübingen hieß es im Mai 2012 (Favebook): "Theresia Bauer, die Wissenschaftsministerin, hat bei der Uni einen so genannten dreieckigen Tisch angeregt. Da sollen Uni, Tierversuchsgegner und die Öffentlichkeit allgemein zusammen kommen und über Notwendigkeit und Vermeidbarkeit reden. Es tut sich also etwas."
Hat sich etwas getan? Falls ja, was?
Mit freundlichen Grüßen
Marianne Bezler
Sehr geehrte Frau Bezler,
herzlichen Dank für Ihre Frage und ja, es hat sich etwas getan. Um eine weitere Reduzierung von Tierversuchen im Rahmen des geltenden Rechts auszuschöpfen, wurde innerhalb der von der Landesregierung neu geschaffenen „Stabstelle Landesbeauftrage für Tierschutz (SLT)“ ein „Fachforum Primaten“, das sich speziell mit den Tierversuchen in Tübingen beschäftigt, eingerichtet. Die Stabsstelle ist jener dreieckige Tisch, bei dem die Tierschutzbeauftragten der Einrichtungen, die Primaten halten, Tierversuchsgegner und die Öffentlichkeit zusammenkommen. Die Stabstelle erarbeitet für die Landesregierung Stellungnahmen zu Gesetzesvorhaben und ist gleichzeitig eine Anlaufstelle für Fragen von Bürgern und Bürgerinnen. Im Januar 2013 hat sie die Arbeit aufgenommen, ein wichtiger Kernbereich ist die Erfassung der Belastung bei Primaten im Experiment.
Ein weiterer Baustein, um Tierversuche verringern zu können, steckt in der Förderung der Erforschung tierversuchsfreier Ersatzmethoden. Die Landesregierung fördert diesen Forschungs-zweig mit derzeit 400.000 Euro im Jahr. Personelle Verstärkung bekommt der Tierschutz außerdem in den Ethikkommissionen, die bei den Antragsverfahren für Tierversuche eine beratende Funktion innehaben. Ein Preis für tierversuchsfreie Forschung ist mit 25.000 Euro dotiert.
Mit freundlichen Grüßen
Theresia Bauer