Gibt es Pläne die drei Klassen Medizin in Deutschland zu beenden und den schrecklichen Basistarif der PKV so umzugestalten, dass man sich nicht mehr wie ein Parasit fühlt beim Arzt
Sehr geehrte Frau Ganserer,
in Deutschland wird immer über die zwei Klassen Medizin geredet, in Wahrheit gibt es jedoch eine drei Klassen Medizin. Gemeint sind die "Versicherten" im Basistarif der PKV. Hier sind vorallem zwei Gruppen von Menschen "versichert" Menschen welche sich die horrenden PKV Beiträge nicht mehr leisten können und Menschen, welche innerhalb der ersten 10 Jahre in der PKV krank wurden und wegen Falschberatung (welche man natürlich nicht nachweisen kann) aus der PKV geworfen wurden und nicht mehr in die GKV dürfen (betrifft auch viele Beamte).
Gibt es Pläne diesen Missstand zu beseitigen? Dir Patienten im Basistarif werden von den Ärzten oft als Parasiten angesehen, die es gilt zu vergraulen. Nach jeder Behandlung gibt es neuen Streit um die Erstattung, wegen des niedrigen GOÄ Hebesatzes des Basistarifes. Man zahlt meistens kräftig selbst drauf, obwohl man es sich eigentlich nicht leisten kann. Das kann bis 6000 Eur für Krebsmedikamente reichen im "Sozialtarif".
Hallo Michael S.,
Vielen Dank für Ihre Frage. Die Probleme, die durch den Basistarif der PKV entstehen, sind uns bekannt.
Als Grüne setzen wir uns dafür ein, dass durch eine solidarische Bürgerversicherung, in die alle Bürger*innen einzahlen, ein gleichberechtigter Versorgungsanspruch und eine gleichberechtigte Behandlung erfolgen kann.
Der Basistarif in der PKV hat eigentlich das Ziel, eine mit der gesetzlichen Krankenversicherung vergleichbare Versorgung sicherzustellen. Dieses Ziel wird in der Praxis bisher nicht erreicht. Daher haben wir vorgeschlagen, die Prämienbelastung innerhalb des Tarifs zu reduzieren und die ärztliche Vergütung innerhalb des Basistarifs den Honoraren der gesetzlichen Krankenversicherung anzugleichen, um einer Benachteiligung vorzubeugen.
Leider konnten wir dieses Anliegen in Kooperation mit den anderen Regierungsparteien so bisher nicht umsetzen. Wir arbeiten weiterhin daran, eine für alle vertretbare Lösung zu finden.
Mit freundlichen Grüßen,
Tessa Ganserer