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Terry Reintke
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Frage von Irmgard R. •

Frage an Terry Reintke von Irmgard R. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Reintke,

wie Sie anhand dieses Berichts sehen, ist der Torfabbau mit Umweltschäden verbunden:

http://www.bund.net/themen_und_projekte/naturschutz/moore/torf_abbau_und_verwendung/

Möchte Ihre Partei Erde aus Torf verbieten?

Wie sieht es bei der Förderung der Landwirtschaft aus? Werden Sie sich nach erfolgter Wahl dafür einsetzen, dass nur noch ökologische Landwirtschaft mit Subventionen gefördert wird?

Warum gibt es bei Lebensmitteln nicht eine CO 2-Komponente? Äpfel aus Spanien, niederländische Gurken, Eier bis aus Schweden- muss das sein? Muss man hierbei nicht endlich eine Notbremse ziehen?

Wie sieht es mit einem europaweiten Verbot von E-Stoffen und Geschmacksverstärkern aus? Werden Sie sich, falls sie gewählt werden, dafür einsetzen?

Können Sie ausschließen, dass Ihre Partei Genpflanzen und Genfood zulässt? Können Sie mir verraten, ob und wie viel Genmais es in Deutschland und der EU schon gibt?

Mit freundlichen Grüßen,

Irmgard Resch

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau Resch,

entschuldigen Sie meine späte Antwort! Nun möchte ich Ihre Fragen gerne beantworten.

*Möchte Ihre Partei Erde aus Torf verbieten?*

Nein, wir wollen Torf nicht verbieten. Wir wollen aber den Torf, für dessen Gewinnung Moore in Anspruch genommen werden müssen, zunehmend durch ökologisch günstigere alternative Substrate, zum Beispiel Kompost, ersetzen.

*Wie sieht es bei der Förderung der Landwirtschaft aus? Werden Sie sich nach erfolgter Wahl dafür einsetzen, dass nur noch ökologische Landwirtschaft mit Subventionen gefördert wird?*

Tatsächlich setzen wir uns als Grüne dafür ein, dass dieökologische Landwirtschaft stärker gefördert wird. Daher befürworte ich den Paradigmenwechsel beim sog. „Greening“: Wer gewisse Mindeststandards wie Fruchtartendiversifizierung oder Dauergrünland nicht erfüllt, erhält weniger EU-Fördermittel. Klar ist aber auch: Lobbyinteressen haben eine wirklich nachhaltige Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) verhindert. Deshalb werden meine Kolleg*innen und ich im EP dafür kämpfen, dass die GAP stärker auf kleinere, ökologische Landwirtschaftsbetriebe zugeschnitten wird – und nicht für agrarwirtschaftliche Großbetriebe.

*Warum gibt es bei Lebensmitteln nicht eine CO 2-Komponente? Äpfel aus Spanien, niederländische Gurken, Eier bis aus Schweden- muss das sein? Muss man hierbei nicht endlich eine Notbremse ziehen?*

Eine regionale und saisonale Ernährung kann sehr viel CO 2 einsparen – da haben Sie recht. Eine der vier Grundfreiheiten des europäischen Binnenmarktes ist der freie Verkehr von Waren – und darunter fallen auch Lebensmittel. Deshalb ist es nicht leicht, die von ihnen angesprocheneNotbremse zu ziehen, ohne den EU-Binnenmarkt infrage zu stellen.Eine bessere Verbraucheraufklärung kann in dieser Hinsicht viel erreichen:Was drin ist, muss auch draufstehen. Dazu gehören nicht nur Inhaltsstoffe sondern auch Herstellungsbedingungen, Tierhaltungsbedingungen und die Herkunft von Lebensmitteln.

*Wie sieht es mit einem europaweiten Verbot von E-Stoffen und Geschmacksverstärkern aus? Werden Sie sich, falls sie gewählt werden, dafür einsetzen?
*

Die Kennzeichnung von Lebensmitteln ist für uns sehr wichtig. Die Verbraucher müssen wissen, was sie essen. Dazu gehören auch E-Stoffe und Geschmacksverstärker.

*Können Sie ausschließen, dass Ihre Partei Genpflanzen und Genfood zulässt? Können Sie mir verraten, ob und wie viel Genmais es in Deutschland und der EU schon gibt?*

Wir lehnen den Anbau und Import von gentechnisch veränderten Lebensmitteln ab – das kann ich Ihnen garantieren. Leider kann ich aber nicht ausschließen, dass gegen GRÜNEN Widerstand gentechnisch veränderte Lebensmittel zugelassen werden – wie etwa zuletzt beim Genmais 1507.

Ich hoffe, ich konnte Ihre Fragen beantworten.

Liebe Grüße,

Terry Reintke

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