Was hat die kritische Bewertung der Rauchwarnmelderpflicht ergeben?
Ihr Gesetzentwurf vom 2004-11-15 (Drucksache: 16/3244) macht Vorhersagen, die doch sicherlich mittlerweile überprüft worden sind, um den Eingriff in das Grundrecht auf Eigentum zu rechtfertigen, zumal nächtliche Kletteraktionen an der Decke wegen einer alten Batterie und Laien-Löschversuche eine neue nicht unerhebliche Lebensgefahr darstellen könnten.
Sehr geehrter Herr W.,
vielen Dank für Ihre Frage, die allerdings schwer zu beantworten ist, weil mir jedenfalls bisher keine offizielle Datenerhebung zum Rückgang durch Feuer verletzter oder getöteter Menschen durch die Rauchwarnmelderpflicht bekannt ist. Diese Daten sind allerdings auch schwer zu erheben, weil etwas, was verhindert wurde ja nicht in der Statistik auftaucht. Wenn eine Pfanne auf dem Herd vergessen wurde und dann der Rauchmelder anschlägt und die Pfanne vom Herd genommen wird dann beginnt der Küchenbrand ja nicht, der ansonsten droht. Und dann kommt auch keine Feuerwehr und es gibt keinen Einsatz, der ansonsten stattfinden würde.
Nach einiger Recherche habe ich allerdings Zahlen aus der Industrie gefunden: Die Studie „Wirksamkeit der Rauchwarnmelderpflicht“ – Dr. Sebastian Festag & Dr. Marion Meinert (Hekatron Brandschutz). Aus dieser Studie geht in der Zusammenfassung hervor, dass in zwölf Bundesländern das Brandsterberisiko gesunken sei und es seit der Einführung der Rauchwarnmelderpflicht 20% weniger Brandsterbefälle gab. Pro Jahr würden rund 68 Menschen durch die Rauchwarnmeldepflicht gerettet und seit der
Einführung seien so 501 Menschenleben gerettet worden.
Die Studie können Sie unter folgendem Link finden: https://www.rauchmelder-lebensretter.de/presse/statistiken/
Jedoch betone ich noch einmal, dass es sich dabei um Zahlen aus der Industrie handelt.
Mit freundlichen Grüßen
Tarek Al-Wazir