Frage an Sylvia Löhrmann von Carsten H. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrte Frau Ministerin Löhrmann,
leider habe ich bis heute noch keine Antwort von Ihnen auf meine Frage vom 21.November 2011 erhalten. Daher erlaube ich mir, diese Frage erneut zu stellen.
Der Koalitionsvertrag der rot-grünen Landesregierung kündigt an:
"Wir regeln Arbeitszeit und Bezahlung der Lehrkräfte neu. (...) Außerdem soll sie [sc. die Kommision] ein gerechteres Lehrerarbeitszeitmodell entwickeln."
Es wäre nicht die erste Landesregierung, die damit scheitert, die Lehrerarbeitszeit neu und gerechter zu regeln. Die letzte Landesregierung hatte außer Kommisionen und sogenannten kostenneutralen Modellen (Minden, Hamburg) leider nichts zustande gebracht. Mit diesen Modellen war der fragwürdige Versuch unternommen worden, die Pflicht des Gesetzgebers auf die Schulkonferenzen abzuwälzen. Die Implementierung dieser Modelle hätte nur die Kollegien gespalten, nicht aber die Lehrerarbeitszeit gerechter geregelt.
Sie selbst waren in Ihrer aktiven Zeit als Lehrerin mit den Fächern Deutsch und Englisch wahrscheinlich stark korrekturbelastet. Die Schaarschmidt-Studie und das Mummert & Partner Gutachten zeigen zweifelsfrei auf, dass Gymnasiallehrer mehr als der übrige öffentliche Dienst arbeiten und stark belastet sind. In den letzten Jahren sind unzählige Aufgaben hinzugekommen: Qualitätsanalyse, Schulcurricula und Zentrale Prüfungen. Inklusion kommt demnächst noch hinzu.
Allen Beteiligten, auch der Opposition, sind diese Fakten hinlänglich bekannt. Wann ändert sich endlich etwas?
1. Wann wird die o.a. Kommision einen Vorschlag abliefern, um ein Gesetzgebungsverfahren einzuleiten?
2. Wird es eine beamtenrechtliche Arbeitszeitregelung geben, wenn Sie, wie angekündigt, die Bezahlung neu regeln wollen?
3. Wird der Entlastungsstundentopf signifikant aufgestockt werden, um echte Entlastung zu geben?
4. Werden die demographischen Gewinne schwindender Schülerzahlen im System verbleiben, um kleinere Korrekturgruppen zu ermöglichen?
Mit freundlichen Grüßen
C. Hütter