Frage an Sylvia Löhrmann von Rüdiger S. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrte Frau Löhrmann,
vielen Dank für Ihre Antwort vom 29.10.2010. Ich finde es begrüßenswert, dass sich Lehrer, Eltern und Schüler gemeinsam Gedanken über eine Optimierung der Schulausbildung Gedanken machen. Sicherlich werden sie auch etliche Verbesserungsvorschläge machen.
Ich halte jedoch diese Zusammensetzung nicht für kompetent, die Kardinalproblematik des Schulsystems anzugehen, nämlich die Lehrpläne. In den gegenwärtigen Fassungen sind diese erkennbar ideologisch geprägt. ich überschaue das zumindest für die naturwissenschaftlichen Fächer, wozu ich eigentlich auch die Erdkunde zähle. In der Umstellungsphase von G9 zu G9 war ich nämlich mit mehreren Kollegen des Berufsverbandes deutscher Geowissenschaftler beteiligt. Wir haben dabei erfahren müssen, dass dieser Lehrplan von wenigen, wenn nicht einem, Ministeriumsbediensteten eigenmächtig bestimmt wird. Wenn Sie Fachleute anderer Sparten befragen, hören Sie auch von denen, dass das Ministerium beratungsresistent ist.
Das Resultat ist leider eine nur mangelhafte Studierfähigkeit der Schulabsolventen. Wäre es nicht gerade auch im Interesse unser Kinder, wenn man sich endlich bemühen würde, Lehrpläne ideologiefrei zu gestalten? Zumindest sollte man doch die bestehenden Lehrpläne in größerer Runde diskutieren dürfen, um gemeinsam zu einem tragfähigen Konsens zu gelangen, der das Ziel haben muss, unsere Kinder studierfähig zu machen.
Die Fachverbände sind jedenfalls zu diesem Dialog bereit.
Freundliche Grüße,
Rüdiger Stritzke
Sehr geehrter Herr Stritzke,
vielen Dank für Ihren Hinweis.
Beste Grüße aus dem Abgeordnetenbüro
Sylvia Löhrmann MdL
P.S. Noch ein Nachtrag zur letzten Antwort: Derzeit befinden sich die Lehrpläne Erdkunde für Real- und Gesamtschulen in der Abstimmung und sind im Internet zu finden, wo auch die Möglichkeit zu Beteiligung besteht. Das reguläre Verfahren bei der Lehrplanerstellung beinhaltet immer auch die Einladung an die entsprechenden Verbände, Stellung zu nehmen. Diese Stellungnahmen werden auch berücksichtigt. Sollten Sie konkrete Hinweise haben, richten Sie diese am besten schriftlich direkt an das Ministerium.