Frage an Sylvia Löhrmann von Rüdiger S. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrte Frau Löhrmann,
mit Interesse nehme ich Ihre Ankündigung zur Kenntnis, dass auch die Lehrpläne überarbeitet/geändert werden sollen. Ich halte nämlich das, was unsere Kinder lernen, für das Wichtigste, um das sich Schulpolitik kümmern muss. Schließlich soll das einmal das Fundament ihrer Berufsausbildung sein.
In der Vergangenheit wurde von Regierungsseite wiederholt behauptet, die Lehrpläne seien - auch im Hinblick auf G8 - gestrafft und entrümpelt worden, was nachweislich in vielen Fächern nicht stimmt. Werden Sie sich dieses Problems intensiv annehmen und bei der Überarbeitung der Lehrpläne ideologischen Ballast abwerfen und endlich auch Sachkundige beteiligen?
Freundliche Grüße,
Rüdiger Stritzke
Sehr geehrter Herr Stritzke,
vielen Dank für Ihr Interesse und für Ihre Frage, die ich gerne beantworte:
Wegen der zahlreichen Klagen über die Umsetzung des G8 durch die abgewählte schwarz-gelbe Landesregierung haben wir uns des Themas erneut intensiv angenommen.
Neben dem bereits bekannten Angebot, den Gymnasien, die dies - in Abstimmung mit ihren Schulträgern - wollen, zum kommenden Schuljahr die Rückkehr zu G9 zu ermöglichen, hat es auch bereits am 7. Oktober ein erstes Arbeitsgespräch gegeben, mit dem Ziel, den Druck beim verkürzten G8-Abitur heraus zu nehmen. Zu diesem Zweck waren rund 30 Vertreterinnen und Vertreter von Lehrer-, Eltern- und Schülerverbänden, sowie Schulleitungen zusammen gekommen und hatten über mögliche Erleichterungen beim verkürzten Bildungsgang zum Abitur gesprochen. In ersten Punkten wurden auch bereits Ergebnisse erzielt.
Ich bin der Überzeugung, dass die Beteiligten sowohl sachkundig sind, als auch frei von ideologischem Ballast.
So sollen die mit dem G8 eingeführten zusätzlichen Förderstunden künftig von den Schulen flexibler für individuelle Förderung einzelner Schülerinnen und Schüler genutzt werden können. Die Hausaufgaben sollen generell stärker zu Schulaufgaben weiter entwickelt und in einen flexibleren Ganztag integriert werden. Die Lehrpläne sollen noch einmal auf Kürzungsmöglichkeiten hin untersucht werden, die so erfolgen, dass sie die Studierfähigkeit der Jugendlichen nicht beeinträchtigen. Sprich, ganz in Ihrem Sinne, hin zu mehr kompetenzorientiertem Lernen anstelle des Hineinstopfens riesiger Stoffmengen. Dieser Prozess ist wird sachorientiert fortgesetzt.
Mit freundlichen Grüßen
Sylvia Löhrmann MdL