Frage an Sylvia Löhrmann von Tobias D. bezüglich Umwelt
Welche Atomanlangen wollen Sie nach der Wahl in NRW stilllegen?
Sehr geehrter Herr Darge,
auch wenn in NRW Gott sei Dank kein Atomkraftwerk in Betrieb ist, spielt die Frage der Atompolitik mit Blick auf die Landtagswahlen und auf die sich möglicherweise im Bundesrat ändernden Mehrheitsverhältnisse eine große Rolle. Insofern zitiere ich als Antwort auf Ihre Frage gern aus der Kurzfassung unseres Zukunftsplans für NRW (alles genauer nachzulesen unter www.gruene-nrw.de:
"Wir wollen den von Schwarz-Gelb geplanten Ausstieg aus dem Atomausstieg stoppen, weil Atomkraft nicht beherrschbar ist, den Ausbau der Erneuerbaren blockiert, und die Endlagerung des radioaktiven Mülls nicht geklärt ist.
Schwarz-Gelb will das Atomausstiegsgesetz zugunsten längerer Laufzeiten für die Stromkonzerne ändern. Dieses Vorhaben versuchen CDU und FDP mit Worten wie Brückentechnologie zu tarnen. Selbst den Neubau von AKW schließt die FDP nicht aus. Mit zukunftsfähiger Energiepolitik und Klimaschutz hat das nichts zu tun.
Atomkraft blockiert den Ausbau der Erneuerbaren Energien und der Kraft-Wärme-Kopplung. Sie ist und bleibt nicht beherrschbar. Gerade die ältesten Meiler müssen schnellstmöglich vom Netz. Auch die Lagerung des verstrahlten Atommülls ist ungeklärt.
NRW ist in Sachen AKW ein gebranntes Kind. Die Atom-Abenteuer in Kalkar, Hamm-Uentrop und Jülich haben Milliarden Subventionen verschlungen. Weitere Milliarden kostet es, diese Altlasten zu beseitigen.
Mit der Urananreichungsanlage Gronau und dem Brennelementezwischenlager in Ahaus stehen in NRW zwei wichtige Glieder der atomaren Brennstoffkette. Deren Betrieb wollen wir schnellstmöglich beenden. Mit uns gibt es keinen neuen Forschungsreaktor. Am 9. Mai muss die schwarz-gelbe Bundesratsmehrheit kippen, damit der Atomausstieg bleibt."
Mit freundlichen Grüßen
Sylvia Löhrmann MdL