Warum gibt es noch keinen Pfand auf PET-Saftflaschen?
Sehr geehrte Frau Kotting-Uhl,
vor kurzem recherchierten wir den Grund, warum es auf braune PET-Saftflaschen keinen Pfand gibt. Es gibt keinen Grund. Anfangs unterschieden sich die Recycling-Verfahren, inzwischen macht die Beschichtung bei Saftflaschen jedoch keinen Unterschied mehr in Bezug auf die Wiederverwertung.
Liebe Grüße,
Eva
Sehr geehrte Frau Murad, liebe Eva,
tatsächlich gibt es keinen Grund warum es auf braune PET-Saftflaschen kein Pfand gibt. Barriereschichten in PET-Flaschen, die für eine längere Haltbarkeit von Fruchtsäften notwendig sind, sind heute kein Hinderungsgrund mehr, um das Pfandsystem auf alle Einwegflaschen auszuweiten. Hier können einerseits Barriereschichten durch recyclingfreundliche Alternativen ersetzt werden, und andererseits ermöglichen moderne Pfandautomaten auch bei der Ausweitung des Pfands weiterhin eine sortenreine Trennung.
Meine Fraktion und ich setzen uns deshalb seit langem im Bundestag dafür ein, dass die bestehenden Ausnahmen beim Einwegpfand gestrichen werden. Noch zu Beginn der Legislaturperiode hat die Bundesregierung eine Ausweitung des Einwegpfands abgelehnt. Aufgrund neuer Zielvorgaben der europäischen Einwegkunststoffrichtlinie für die Sammlung von Einwegplastikflaschen hat die Bundesregierung inzwischen eine Ausweitung des Einwegpfandsystems auch auf Saft- und Milchflaschen auf den Weg gebracht, die ab dem kommenden Jahr gelten wird. Für Milchprodukte enthält die Regelung jedoch zu viele Fristverlängerungen und Ausnahmen.
Wir GRÜNE setzen uns für ein möglichst einfaches und verbraucherfreundliches Pfandsystem ein. Notwendig ist eine ganz einfache Regel: Jede Flasche soll in jeden Automaten passen - egal ob Einweg oder Mehrweg.
Mit freundlichen Grüßen
Sylvia Kotting-Uhl