Frage an Sylvia Kotting-Uhl von Rene L. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Frau Abgeordnete,
wie man den Presseberichten ( http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,606415,00.html ) entnimmt, sind Sie gerade dabei, sich für eine Safari-Reise nach Kenya und Tanzania vorzubereiten. Das eher touristisch ausgeschmückte Programm ist dabei sicher nett, nur stellt sich mir die Frage, welchen tieferen Sinn diese Reise auf Kosten der Steuerzahler besitzt. So haben der UNEP-Chef die die kenianische Politik für Sie keine Zeit, während Sie selbst wohl die schönsten Plätze der Welt aufsuchen.
Daher die Frage
1) Welchen Sinn soll eine solche Safari-Reise haben?
2) Halten Sie es für angemessen, während der Zeit, wo viele andere Bürgerinnen und Bürger um ihre Arbeitsplätze bangen, eine solch üppige Reise zu Lasten der Steuerzahler zu unternehmen?
3) Kennen Sie die Kosten der Reise und können Sie diese hier beziffern?
Rene Lima
Sehr geehrte(r) Rene Lima,
ich verstehe Ihren Ärger, wenn Sie den Artikel von Frau Bornhöft für bare Münze nehmen. Dass man das unhinterfragt bei einem so offensichtlich journalistisch unseriös gemachten Artikel tut, das kann ich allerdings nicht ganz verstehen. Wie so eine Reiseplanung tatsächlich aussieht, können Sie auf meiner Homepage einsehen. http://www.kotting-uhl.de/presse/pm2009/090209_leserbrief_Spiegel.html
Zur Beantwortung Ihrer Fragen:
Da es sich nicht um eine "Safari-Reise" handelt, erübrigt sich eine Antwort zu deren Sinn.
Die Frage nach dem grundsätzlichen Sinn von Parlamentarier-Reisen kann man natürlich stellen - zu allen Zeiten. Monetär lässt sich der Mehrwert einer solchen Reise schlecht darstellen. Das Problem haben Sie aber auch, wenn Sie nach dem monetären Wert eines Parlaments oder vielleicht sogar der Demokratie an sich fragen.
Der Sinn von Parlamentarier-Reisen ist, dass sie anschließend in der Lage sind, informierter zu entscheiden - in diesem Fall über Fragen von Technologie-Entwicklung und -Transfer, Anschub und Unterstützung von Entwicklungsprojekten, Einbeziehung globaler Belange in Entscheidungen wie z.B. unsere zukünftige Energieversorgung, Geschwindigkeit der Klimaschutz-Maßnahmen, usw.
Die anstehende Kosten dieser Reise kenne ich nicht. Das ist auch nicht meine Aufgabe. (Wissen Sie, was es kostet, wenn Ihr Arbeitgeber Sie zu einer Weiterbildung schickt?) Meine Aufgabe ist, das Programm - auch nochmal dann, wenn es endgültig ist - danach zu bewerten, ob es für mich genug Erkenntnisgewinn für meine weitere Arbeit verspricht. Das tue ich und danach entscheide ich.
Mit freundlichen Grüßen
Sylvia Kotting-Uhl