Frage an Sylvia Kotting-Uhl von Rolf N. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrte Frau Kotting-Uhl,
in anbetracht und im Zusammenhang der stündlich steigenden Rohölpreise und eines Interviews Ihrer Fraktions-Vizevorsitzende der Partei, Bärbel Höhn zum Thema Ölpreise, stellen sich Fragen über Fragen.
War es nicht Ihre Partei, die lautstark nach hohen Benzienpreisen (5DM/Liter)gerufen hat? Jetzt fordern sie einen "Spritgipfel"?
Wie stehen Sie und Ihre Partei zum Thema Kohlehydrierung?
Was sich heute schon in China und Südafrika rechnet, sollte die Deutschen als Erfinder der Hydriertechnik zu neuer Kalkulation anspornen. Es dürfen dabei nicht nur Rentabilitätsüberlegungen zählen. Unabhängigkeit und Krisensicherheit sind Werte an sich.
2004 wurde die letzte Kohlehydrierpilotanlage nach China verkauft.
Wollen wir auch auf diesem Gebiet die Produkte deutschen Erfindergeistes künftig aus China beziehen?
Über eine Antwort würde ich mich freuen
Sehr geehrter Herr Neupert,
Unsere Postion ist es nicht, die Ausgaben der Haushalte für Treibstoffe zu erhöhen, sondern den Preis pro Liter. Hätte der Markt bereits vor Jahren den Impuls bekommen, dass der Sprit teuer wird, hätten wir heute sicherlich eine große Auswahl an sparsamen PKW und könnten die jetzt eingetretene Verteuerung individuell besser abfedern. Stattdessen ist aber der Treibstoffverbrauch im Durchschnitt innerhalb der letzten Jahre praktisch unverändert hoch. Das rächt sich heute.
Die Kohleverflüssigung ist zurzeit nicht rentabel. Sie ist zudem ökologisch kontraproduktiv, da man für die Herstellung enorme Mengen an Energie verbraucht.Bei den weltweit ansteigenden Energiekosten ist daher auch nicht mit einer Rentabilität zu rechnen. Die CO2-Bilanz ist zudem bei Kohle besonders hoch.
Unser Weg muss wegführen vom Öl und endlich eine realistische Perspektive für Spar-Autos sowie alternative Antriebe eröffnen, z.B. mit Strom aus Wind und Sonne, Hybrid-Antrieben, nachhaltig erzeugten Pflanzentreibstoffen und mittelfristig vielleicht auch der Brennstoffzelle.
Mit freundlichen Grüßen
Sylvia Kotting-Uhl