Frage an Sylvia Kotting-Uhl von Armin S. bezüglich Gesundheit
Ihre Parteikollegin Katharina Schulze hat Homöopathie als „Hokuspokus“ bezeichnet [ https://twitter.com/KathaSchulze/status/1102227532999544832 ] - wie sehen Sie das und was heißt das für mich als Homöopathen und meine Patient*innen?
Fordern Sie Einschränkungen, was die Apothekenpflicht von Homöopathika angeht?
Fordern Sie Einschränkungen für den Heilpraktiker?
Auch die Haltung von Frau Schulze zu Impfungen [ https://twitter.com/KathaSchulze/status/1102946438445744128 ] läßt mich schaudern. Plädieren Sie für eine Impfpflicht?
Sehr geehrter Herr S.,
die Äußerungen von Katharina Schulze zu Homöopathie und Impfungen unterschreibe ich dezidiert nicht, insbesondere nicht den Konnex mit „Hokuspokus“, „Verschwörungstheorien” und „aggressiven Impfgegnern“.
Grüne waren über Jahrzehnte VertreterInnen eines akzeptierten Nebeneinanders von klassischer und Komplementärmedizin. Inzwischen gibt es auch in unserer Partei öfter Äußerungen wie von Katharina Schulze, die mir in ihrer Aggressivität nicht nachvollziehbar sind.
Grüne fordern keine Einschränkungen was die Apothekenpflicht von Homöopathika angeht und keine Einschränkungen für HeilpraktikerInnen. Grüne fordern auch keine Impfpflicht, sondern wollen mit anderen Mitteln für eine hohe Durchimpfungsrate sorgen. Ich persönlich habe vom Impfen gegen die sogenannten Kinderkrankheiten nichts gehalten, als meine Kinder im entsprechenden Alter waren. Sie haben die Kinderkrankheiten mit dem Ergebnis eines tatsächlich effektiven Schutzes durchgemacht und ich hatte nie den Eindruck, dass ihnen das geschadet hatte, ganz im Gegenteil. Doch einerseits die Tatsache, dass sich Masern seitdem sehr verändert haben, andererseits die Erkenntnis, dass nicht ganz gesunde Kinder, die nicht geimpft werden können, Schutz durch einen hohe Durchimpfungsrate bei anderen Kindern brauchen, hat mich hier meine Haltung verändern lassen.
Grundsätzlich halte ich es aber für keine positive Entwicklung, dass die ganzheitliche Betrachtung von Krankheit und Krankheitsprozessen immer weiter zurückgedrängt wird und alternative Behandlungsmethoden zunehmend diffamiert werden.
Auch bei uns Grünen werden wir erneut eine Debatte über den Umgang mit Homöopathie führen müssen.
Mit freundlichen Grüßen
Sylvia Kotting-Uhl