Frage an Sylvia Kotting-Uhl von Mela E. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Was sagt ihnen der Begriff "Asperger Syndrom" und welche Maßnahmen sehen sie in diesem Zusammenhang für erforderlich?
Sehr geehrte Frau Eckenfels,
das Asperger Syndrom ist eine weniger bekannte und schwächer ausgeprägte Form von Autismus. Das hat zur Folge, dass es oft spät oder sogar überhaupt nicht erkannt wird und die Eltern von Asperger-Kindern bzw. die Betroffenen selbst Schuld für die eigene "Unzulänglichkeit" bei sich suchen - soweit mein Wissen. Wichtig ist hier wie so oft die Früherkennung, denn wenn auch keine "Heilung", so ist doch Hilfestellung möglich und das Wissen, warum das Kind oder man selbst "anders als andere" ist, erleichtert das Leben.
Als "Maßnahmen" sehe ich nur Aufklärung, vor allem auch von KinderärztInnen und ErzieherInnen, die Förderung von Selbsthilfegruppen und im ganz persönlichen Umgang Rücksichtnahme auf die soziale Dünnhäutigkeit der Betroffenen, die auf "überfallartigen" Kontakt panisch reagieren können. Festhaltetherapien bringen bei solchen Kindern deshalb überhaupt nichts. Sehr oft sind diese Kinder auf einem Gebiet hochbegabt und bei richtigem Umgang mit ihnen können sie diese Begabung ausbauen.
Mit freundlichen Grüßen
Sylvia Kotting-Uhl