Frage an Sylvia Canel von Ute L. bezüglich Bildung und Erziehung
Liebe Frau Canel,
es ist schön zu wissen, daß sich nun eine Lehrerin um die Bildung in der FDP kümmert. Der Soldat, den Sie als FDP-Bildungssenator ins Rathaus geschickt haben, hat sich mit dem Lehrer-Arbeitszeitmodell keine Freunde gemacht.
Mich würde interessieren, wie Sie in Ihrer täglichen Arbeit als Gymnasiallehrerin mit dieser Bildungs- Sparmaßnahme leben und die zusätzlichen Arbeitsstunden bewältigen.
Im Programm der Hamburger FDP steht dazu heute nichts mehr. Stattdessen wollen Sie laut Programm "den Beamtenstatus für Lehrer abschaffen".
Soll die Bildung etwa keine Staatsaufgabe mehr sein ?
Kollegiale Grüße
Ute Lemberg
Sehr geehrte Frau Lemberg,
das Lehrerarbeitszeitmodell ist auch in meinen Augen stark überarbeitungsbedürftig, dafür werde ich mich einsetzen. Allerdings werden Sie bemerkt haben, dass weder GAL noch SPD das Modell abschaffen wollen - auch das spricht für sich.
Die Liberalen wollen Freiheit für ein Bildungssystem in staatlicher Ver-antwortung, das die individuellen Bedürfnisse der Kinder und Eltern in den Mittelpunkt stellt, sich an den Lernerfolgen der Kinder messen lässt und sich im Wettbewerb nachfrageorientiert entwickeln kann.
Die zentralistische Beformung der Schulen durch die Schulbehörde bremst die Motivation der Beteiligten und die Entwicklung an den Schulen. Verantwortung sollte dort getragen werden, wo sie anfällt - in den Schulen selbst.
Deshalb stehen die Liberalen für mehr Eigenständigkeit der Schulen. Echte Eigenständigkeit - nicht die selbstverantwortete Mängelverwaltung, die die CDU den Schulen zumutet.
Bildung ist und bleibt eine staatliche Aufgabe - eine Aufgabe, die allerdings nicht zentralistisch organisiert sein muss. Der Staat ist dafür da, die Rahmenbedingungen zu schaffen und die Ergebnisse zu kontrollieren. Welcher Weg der richtige sein kann, dürfen seine Bürger durchaus selbst entscheiden.
Schauen Sie gern in unser Wahlprogramm - www.fdp-hh.de - Sie werden viele Aspekte finden, die Ihnen gefallen werden.
Mit freundlichen Grüßen
Sylvia Canel