Frage an Sylvia Canel von Johann B. bezüglich Wirtschaft
Zur Konkretisierung meiner vorherigen Frage:
Ich gehe dabei davon aus, dass die EZB bei einem dauerhaften abfließen von Euro aus einem Land, nicht unendlich viele Sicherheiten, (aus Euroländern mit Defiziten, die es ja bei einem deutschen Exportüberschuss geben muss,) für neue Kredite an die Banken akzeptiert. Denn in diesen Ländern müssen sich ja dementsprechend schon große Mengen an Schulden angehäuft haben. So, dass also die Euro Menge tatsächlich begrenzt ist.
Oder wie ist sonst eine erneute Kapitalisierung der Defizit-Länder möglich, ohne das Deutschland entweder eben Gelddrucken erlaubt, einer Transferunion zustimmt oder Importüberschüsse erzielt?
Sehr geehrter Herr Busch,
herzlichen Dank für Ihre Frage zum Thema Fiskalpakt. Gerne möchte ich Ihnen wie folgt darauf antworten:
Unser hoher Außenhandelsüberschuss ist in der Vergangenheit schon mehrfach Ziel von Kritik aus dem Ausland geworden, was in Anbetracht der Tatsache, dass Ländern mit Exportüberschüssen immer auch Länder mit Defiziten gegenüberstehen, auch in gewissem Maße verständlich ist.
Dennoch muss klar sein, dass eine künstliche Schwächung des deutschen Exports im Umkehrschluss nicht automatisch eine Stärkung des Außenhandels der anderen Europäischen Nationen nach sich zieht. Ebenso ist zu bedenken, dass der deutsche Außenhandelsüberschuss ja nicht nur im Euroraum erwirtschaftet wird- betrachtet man die laut Statistischem Bundesamt wichtigsten Handelspartner Deutschlands nach Wert der Exporte aus dem Jahr 2011, so findet man dort mit Frankreich, den USA, den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich und China auf den fünf vordersten Plätzen nur zwei "Europäer" und keines der "Krisenländer". Was vor allen Dingen nicht vergessen werden darf ist die Tatsache, dass die deutsche Wirtschaftskraft und hier besonders auch die Exportwirtschaft, di3 Basis für unsere finanzielle Leistungsfähigkeit ist. Und gerade diese Leistungsfähigkeit ist es ja, die es uns erlaubt, bei der Rettung des Euro und den Hilfen für in Not geratene Europäische Partnerländer einen so großen Anteil zu übernehmen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre
Sylvia Canel