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Sylvia Canel
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Frage von Johann B. •

Frage an Sylvia Canel von Johann B. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrte Frau Canel,

in Deutschland scheint der Außenhandelsüberschuss allgemein als großartiger Erfolg angesehen zu werden und auf Dauer angelegt zu sein (Beispiel: http://www.diw.de/sixcms/media.php/73/10-44-4.pdf ). Daher meine Frage: Wenn Deutschland mehr exportiert als importiert und wir zugrunde legen, das es unmöglich ist, diesen Überschuss nur außerhalb der Währungsunion aufzubauen, bedeutet dieses doch: Deutschland importiert Euro.

Wenn Deutschland also Euro importiert, wird den den Ländern mit Importüberschuss also Geld entzogen, in erster Linie den Banken. Der Exportüberschuss von Deutschland übersteigt inzwischen die 100 Milliarden Euro (jährlich https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/Aussenhandel/Gesamtentwicklung/ZusammenfassendeUebersichtenM2070100121054.pdf?__blob=publicationFile ), gehen wir davon aus das 60% innerhalb der Währungsunion erzielt werden, so kommen wir auf einen Wert von rund 60 Milliarden Euro. Das wären also bei eine Mindestreserve von 2% rund 3 Billionen Euro den anderen Staaten an möglichen Krediten entzogen werden. Bei realistischer Betrachtung der neuen Eigenkapitalregelungen bei Banken wohl immer noch ein Betrag der über einer 1 Billion Euro liegt.
Wie können dann also in den Importüberschussländern ausreichend Kredite für Wirtschaft und Staatsschulden bereitgestellt werden (zu einem vernünftigen Preis), ohne das neues Geld gedruckt, bzw. über eine Schuldenunion zurück fließt?
Zwar können deutsche Banken auch Kredite nach Griechenland ect. vergeben, aber bei Betrachtung der Target-2-salden scheint dies in der Realität nicht zu passieren. Außerdem wäre es der Union als solche sicherlich abträglich, wenn überwiegend deutsche Banken den Kapitalmarkt in der Europäischen Union beherrschten.

Wie also kann Deutschland dauerhaft mehr exportieren, ohne nicht den Euro bzw. das europäische Projekt dauerhaft in die Krise zu stürzen?

Portrait von Sylvia Canel
Antwort von
Neue Liberale

Sehr geehrter Herr Busch,

ich habe Ihre beiden Anfragen in unterstehender Antwort zusammengefasst.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre
Sylvia Canel