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Swantje Sperling
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Frage von Ludwig H. •

Frage an Swantje Sperling von Ludwig H. bezüglich Bildung und Erziehung

Verehrte Frau Sperling,
ausgehend von der Überzeugung, dass eine gute Bildung unserer Kinder auf fachwissenschaftlicher und ethisch/moralischer Ebene unserer europäischen Werte Grundvoraussetzung einer überlebensfähigen freiheitlichen Gesellschaft ist, erlaube ich mir folgende Fragen an Sie zu stellen:
Wie ist Ihr beruflicher Werdegang?
Wie können wir in der BRD das Bidungsniveau verbessern?
Was halten Sie von einer vereinheitlichten Ausrichtung des Bildungssystems auf Bundesebene?
Wie stehen Sie zu Elite- bzw. Privatschulen?
Glauben Sie nicht, dass das Erreichen eines guten Bildungsniveaus/ schulischer Ziele dadurch verschlechtert wird, dass Kinder mit Migrationshintergrund mangels Vorbildung den Unterricht erschweren? Und der Einfluss dieser Tatsache in den entsprechenden Statisken/Untersuchungen zu wenig herausgearbeitet wird?
Wie können wir erreichen, dass Elternhäuser mit Migrationshintergrund unsere bildungspolitischen Ziele eher akzeptieren ?
Ich könnte noch tiefer in die Materie einsteigen. Dies würde aber diesen Rahmen sprengen.
Vielen Dank für Ihre geschätzten Antworten.
Beste Grüße
Ludwig HAAS

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Haas

vielen Dank für Ihre Fragen vom 13.02.2021 über Abgeordnetenwatch, die ich Ihnen gern beantworte.

Mein Interesse an Politik ist früh gewachsen. Nach dem Abitur habe ich deshalb in Tübingen Politikwissenschaften und Jura studiert. Wie schon zu Schulzeiten, habe ich neben dem Studium in der Gastwirtschaft meiner Eltern mitgearbeitet. Als pflegende Angehörige, habe ich meine Großmutter bis zu ihrem Tod begleitet. Diese Erfahrung und die damit verbundenen kräftezehrenden Herausforderungen, teile ich mit vielen Familienangehörigen, zumeist Frauen in Deutschland.

Mein berufliche Perspektive hat sich anschließend weiterentwickelt. Mittlerweile arbeite ich als Büroleitung einer Abgeordneten im Landtag von Baden-Württemberg.

Wie können wir in der BRD das Bildungsniveau verbessern?

Bildung ist in unserem Föderal organisierten Bildungssystem Ländersache. In den vergangenen 10 Jahren haben wir in Baden-Württemberg mit der Einführung und dem Ausbau der Gemeinschaftsschulen, sowie dem Ausbau der Ganztagsbetreuung, vielen Kindern neue Chancen eröffnet. Der Ausbau der Oberstufen an unseren Gemeinschaftsschulen muss jedoch noch weiter gehen. Ich will mich als Abgeordnete dafür einsetzen, dass auch unsere Gemeinschaftsschulen im Kreis die Chance erhalten, ihren Schülerinnen und Schülern den Weg zur Oberstufe bis zum Abitur zu ermöglichen. Bislang ist trotz Interesse, bedauerlicherweise keine unserer Gemeinschaftsschulen im Kreis zum Zug gekommen.

Was halten Sie von einer vereinheitlichten Ausrichtung des Bildungssystems auf Bundesebene?

Die Grundlage für eine Weiterentwicklung eines gemeinsamen Rahmens unseres Bildungssystems stellt das sogenannte „Hamburger Abkommen“ dar. Neben strukturellen Festlegungen, braucht es aus meiner Sicht, eine stärkere Vergleichbarkeit der Abschlüsse und z.B. einen gemeinsamen Abituraufgabenpool,über 4 Fächer hinaus. Dieser muss für die Länder verbindlich sein. Die Kultusministerkonferenz (KMK) ist hier zu zögerlich.

Wie stehen Sie zu Elite- bzw. Privatschulen?

Es gibt in Baden-Württemberg vielfältige konfessionelle- und freie Schulangebote. Ob Eltern ihr Kind auf eine staatliche- oder private Schule schicken, obliegt dem Ermessen der Erziehungsberechtigten. Klar ist, wir müssen Bildungschancen und Teilhabe für jedes Kind ermöglichen. Die grün geführte Landesregierung hat in hier in den letzten 10 Jahren viel erreicht, durch den Ausbau der Ganztagsangebote, der Einführung der Gemeinschaftsschule, zusätzlicher Stellen im Bereich der Inklusion und beispielsweise die bessere Ausstattung der Grundschulen. Die Digitalisierung ist eine weitere Herausforderung, die zügig angegangen werden muss.

Glauben Sie nicht, dass das Erreichen eines guten Bildungsniveaus/ schulischer Ziele dadurch verschlechtert wird, dass Kinder mit Migrationshintergrund mangels Vorbildung den Unterricht erschweren? Und der Einfluss dieser Tatsache in den entsprechenden Statisken/Untersuchungen zu wenig herausgearbeitet wird?

Nein. Die Herausforderungen der heterogenen Schülerschaft bezieht sich nicht nur auf Kinder mit Migrationshintergrund. DieVerengung der Fragestellung wird dem schulischen Engagement der Lehrkräfte und der Motivation der Kinder nicht gerecht. Vielmehr geht es darum, jedem Kind die besten Bildungschancen in unserem Land zu ermöglichen. Unabhängig vom Elternhaus und sozialem Hintergrund. Der weiterer Ausbau, gerade verbindlicher Ganztagsangebote bleibt deshalb von Bedeutung.

Wie können wir erreichen, dass Elternhäuser mit Migrationshintergrund unsere bildungspolitischen Ziele eher akzeptieren ?

Die Frage müsste aus meiner Sicht heißen: „Wie können wir es erreichen, dass alle Kinder in unserem Land, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft, die besten Bildungschancen erhalten“? Dies habe anhand der vorher gestellten Fragen bereits beantwortet.

Mit freundlichen Grüßen

Swantje Sperling

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