Frage an Svenja Schulze von Raimund S. bezüglich Gesundheit
GutenTag Frau Schulze!
1. Kennen Sie den Kino-Dokumentar-Film "Plastic Planet" von Werner Boote?
2. Werden Sie uns Verbrauchende schützen vor der Plastik(tüten)flut + der Verwendung von gesundheitsgefährlichen Platikverpackungen aus P-oly-Vinyl-C-hlorid + PC (Denn Biomarkt verkauft Yoghurt in Plastikbechern m. d. Recyclg.code 7= kann BPA Bisphenol A enthalten welches das Hormonsystem schädlich beeinflussen kann, fortpflanzungsschädigend, krebserregend + herzinfarktrisikoerhöhend wirken kann!) ?
3. Wenn ja, wie wollen Sie uns schützen?
mit freundlichem Gruß, Raimund Schulte
Sehr geehrter Herr Schulte,
für Ihre Anfrage möchte ich mich bei Ihnen bedanken.
Hier meine Antworten:
Den Film "Plastic Planet" kenne ich - und ich finde ihn sehr gut. Meiner Meinung nach müsste er noch viel mehr Menschen erreichen und zum Beispiel auch in Schulen gezeigt werden. Es muss unser aller Anliegen sein, die Mehrwegquote weiter zu erhöhen. Das Ziel der Verpackungsverordnung war und ist, dass 80 Prozent der Getränkeverpackungen als Mehrwegverpackung bzw. ökologisch vorteilhafte Verpackungen auf den Markt gebracht werden. Davon sind wir heute noch weiter entfernt als vor Jahren: Die Gesamt-Mehrwegquote bei Getränken betrug 2003 64 Prozent, im Jahr 2008 war der Anteil auf 47 Prozent gesunken. Bei der Wassermehrwegquote sieht es noch dramatischer aus: Hier lag der Anteil der Mehrwegverpackungen im September 2009 nur noch bei 31,6 Prozent. Hier muss also deutlich mehr Werbung für umweltfreundliche Verpackungen gemacht werden.
Wir brauchen also eine deutlich höhere Nutzung von Mehrwegverpackungen gegenüber den Einwegverpackungen, verbunden mit einer Ausweitung und Präzisierung der Kennzeichnungspflicht. Die Frage, ob Getränke in Einwegflaschen - speziell Mineralwasser - durch Sexualhormone belastet ist, habe ich bereits im März des letzten Jahres im Umweltausschuss des Landtags thematisiert. Unter http://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMA14-853.pdf , S. 52 ff. finden Sie die Niederschrift der Sitzung mit den dort gegebenen Informationen. Nach meinen Informationen ist derzeit noch nicht abschließend geklärt, welche Stoffe die Mineralwässer belasten. Das macht auch die Bewertung des Bundesinstituts für Risikobewertung deutlich (siehe
http://www.bfr.bund.de/cm/208/bfr_bewertet_untersuchungsergebnisse_zu_mineralwasserproben_mit_hormonaehnlicher_wirkung.pdf ) Hier müssen die Untersuchungen in jedem Fall fortgesetzt werden, bis eindeutige Ergebnisse vorliegen.
Wenn die entsprechenden wissenschaftlichen Bewertungen zu gravierenden und eindeutigen Ergebnissen kommen, sieht die entsprechende Gesundheitsgesetzgebung Verbote von belasteten und belastenden Verpackungen vor.
Aus meiner Sicht ist es am besten, wenn die Verbraucherinnen und Verbraucher wieder stärker auf Mehrwegverpackungen zurückgreifen - das ist auch eine Empfehlung der Deutschen Umwelthilfe (DUH), der ich mich ausdrücklich anschließe - auch wegen der langfristigen Wirkung von Nachfrage und Angebot.
Mit freundlichen Grüßen
Svenja Schulze