Frage an Sven Wiertz von Sandra Zimmer- M. bezüglich Bildung und Erziehung
Guten Tag,
ich habe gestern einen Bericht über " Lehrer am Limit " in Panorama gesehen. Der Berichthat mich sehr erschreckt und doch hat er mich an den Unterricht erinnert den ich live mit erleben durfete und zwar in einer Grundschule der zweiten Klasse, in welcher mein Sohn unterrichtet wird. Obwohl diese Grundschule ein " gutes " Einzugsgebiet hat ist mein Sohn in der "migranten" Klasse gelandet, diese hat sogar eine spezielle Förderstunde für Kinder mit migranten Hintergrund. DIe Lehrerin ist mit den vielen störenden Kindern total überfordert. Es ist ständig laut und es ist jedesmal eine Herausvorderung diese Klasse im Griff zu haben und vernünftieg zu unterrichten.
Da es der Stadt an Geld fehlt mangelt es der Schule sogar an KOPIERPAPIER.
Gerade erst wurde das einzige vorhandene Klettergerüst von der Stadt abmontiert, da es morbiede war...ERSATZLOS GESTRICHEN!!
Es fehlt an der Schule, die eigentlich damit wirbt, an Fördermöglichkeiten und zwar auch für nicht Lernbehinderte oder migranten Kinder!
Meine Frage:
Wie stehen Sie zum Thema Bildung? Was würden Sie ändern, wenn Sie gewählt würden? Können Sie der Schule zu einem klettergerüst verhelfen, damit sich die Kinder in der Pause auch mal austoben können und nicht nur den tristen asphaltierten Schulhof vor Augen haben?
Mit freundlichen Grüßen
Sandra Zimmer- Milutinovic
Sehr geehrte Frau Zimmer-Milutinovic,
vielen Dank für ihre Anfragen. Ihre Schilderungen belegen die These, dass der Bereich Bildung unterfinanziert ist und Handlungsbedarf besteht. Ich setze mich deshalb für eine schrittweise Erhöhung der Investitionen in Bildung um bis zu 20 Milliarden Euro ab 2014 ein. Dies ist notwendig, um international auf den Durchschnitt vergleichbarer Länder zu kommen. Ein weiteres Bestreben meinerseits ist die Aufhebung des Kooperationsverbotes in der Bildung, um dauerhafte finanzielle Hilfen des Bundes für Bildung und Wissenschaft zu ermöglichen. Diese finanzielle Unterstützung wird nicht zuletzt der Schulsozialarbeit zugute kommen, welche in meinen Augen allen Schülerinnen und Schülern nützlich ist und deren Finanzierung durch den Bund zum Ende dieses Jahres auslaufen wird.
Zu Beginn Ihrer eMail gehen Sie auf einige Probleme in der Grundschule Ihrer Kinder ein. Ich rege an, hier das direkte Gespräch mit der Schulleitung zu führen, wenn es sich um Belange der sog. "inneren Schule" - also Unterrichtsinhalte und -methoden, bezieht. Wegen der von Ihnen angesprochenen Probleme bei der finanziellen Ausstattung von Grundschulen (Klettergerüst, Verbrauchsmaterial) empfehle ich Ihnen ein Gespräch mit der Bezirksvertretung Ihres Stadtbezirks. Mir sind die finanziellen Probleme der Städte sehr gut bekannt. Auch deshalb strebe ich ein Mandat im Deutschen Bundestag an, um dort die Interessen der Kommunen besser vertreten zu können. Ohne zusätzliche Hilfen des Bundes werden Städte und Gemeinden auch weiterhin gezwungen sein, durch schmerzhafte und tiefgreifende Sparentscheidungen die wachsenden Sozialaufwendungen auszugleichen.
Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Sven Wiertz