Frage an Susanne Zechendorf von Andreas S. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Andreas Schmidt,

gerne beantworte ich Ihre Fragen.

Zunächst zu den sogenannten "Fahrradstreifen" in Kürze einige Fakten:

Es wird unterschieden in "Radfahrstreifen" und "Schutzstreifen"
Radfahrstreifen sind von der Fahrbahn durch eine dicke, durchgezogene Linie getrennt und mit Fahrradpiktogramm gekennzeichnet. Autos dürfen auf Radfahrstreifen nicht fahren, halten oder parken.

Schutzstreifen sind Teil der Fahrbahn und durch eine dünne, unterbrochenen Linie gekennzeichnet. Autos dürfen auf Schutzstreifen nicht parken und nur ausnahmsweise fahren.

Dies vorausgeschickt komme ich, mehr zum "Für", denn zum "Wider" von Radfahr-bzw. Schutzstreifen.
Sie bieten nicht nur mehr
- Komfort : hoher Fahrkomfort und schnelles Vorankommen,
- Sicherheit : auf Radfahr-Schutzstreifen sind Fahrradfahrer für Autofahrer besser zu sehen,
- verhindern Konflikte : sie helfen Konflikte zwischen Fußgängern und Radfahrern zu vermeiden, wie sie auf Radwegen oder bei erlaubter Nutzung des Gehweges vorkommen können)
sondern
- sorgen zusätzlich für Ordnung : sie führen dazu, dass Radfahrer weniger häufig in der falschen Richtung fahren. Linksfahrende Radfahrer (Falschfahrer) sind überdurchschnittlich oft an Unfällen beteiligt.

Die größte Sorge liegt in der Unfallgefahr, die vermeintlich von Radfahrstreifen bzw. Schutzstreifen ausgeht. Dabei ist die Verkehrssicherheit bereits in Studien nachgewiesen. ZB. nachzulesen unter http://www.nationaler-radverkehrsplan.de/neuigkeiten/news.php?id=2661

Hier erscheint mir eine noch bessere und vermehrte Aufklärung besonders wichtig. Eine Aufgabe, der ich mich stelle und annehme.

Stehlen aus der Verantwortung? Sicher nicht!
Die vermehrte Einführung von Radfahrstreifen und /oder Schutzstreifen stellt keine Flucht aus der Verantwortung für ordnungsgemäße Radwege dar. Eine Sanierung der vorhandenen Radwege soll selbstverständlich weiter verfolgt werden.
Es sollte jedoch vor einer teuren Instandsetzung geprüft werden, inwieweit es unter der jeweiligen, gegebenen Situation erforderlich und sinnvoll ist. Wie oben bereits dargelegt, bieten Radfahr-Schutzstreifen zum Teil sogar die bessere Alternative.

Zu Ihrer letzen Frage...
das kann ich natürlich nur positiv beurteilen - oder?!

Doch Tatsache ist, dass leider nicht immer alle gesteckten Ziele erreicht werden können.
Von der Planung bis zur Ausführung ist es oft ein langwieriger Weg.
Einige "Erfolge" sind dennoch zu verzeichnen. So ist zB die Bramfelder Chaussee im Zuge einer Grundinstandsetzung mit ordnungsgemäßen Radweg ausgestattet worden. Auch das Velorouten- Netz wird weiter ausgebaut. Ab Sommer 2011 sollen zB. die Arbeiten des Teilabschnitts zwischen Richardstraße und S- Bahnhof Friedrichsberg der Veloroute 6 durchgeführt werden.

Sicher können noch mehr Punkte aufgezählt werden; es bleibt jedoch festzuhalten, dass hier durchaus noch Vieles im Argen liegt und etliche Anstrengungen notwenig sind.

Für die weitere Umsetzung der gesteckten Ziele der Radverkehrsstrategie werde ich mich auch zukünftig einsetzen. Dabei ist die dankenswerter weise gute Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen und Initiativen (zB Ihrer Ini- Sasel) sehr hilfreich.

Herzliche Grüße nach Sasel
Ihre
Susanne Zechendorf