Frage an Susanne Mittag von Manuel B. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Mittag,
wie stehen Sie zur Zulassung und dem Einsatz von Glyphosat und anderen Pflanzengiften? Aktuell soll ja der weitere Einsatz von Glyphosat genehmigt werden, obwohl dies ein Eingriff in das gesamte Ökosystem mit weitreichenden Folgen ist und es außerdem in unsere Lebensmittel gelangt.
Mit freundlichen Grüßen
Sehr geehrter Herr B.,
es ist nachgewiesen, dass das Pflanzenschutzmittel Glyphosat die biologische Vielfalt gefährdet, in dem vielen Tieren die Lebensgrundlage entzogen wird. Da es darüber hinaus das am häufigsten verwendete Pflanzenschutzmittel ist, sind die negativen Auswirkungen auf die Biodiversität immens. Hinzu kommt die Tatsache, dass Glyphosat „wahrscheinlich krebserregend“ ist (Internationale Agentur für Krebsforschung der WHO, 2015). Auch vor dem Hintergrund des Gesundheitsschutzes muss eine Wiederzulassung von Glyphosat deshalb sorgsam abgewogen werden.
Diese Tatsachen haben dazu geführt, dass die Bundesregierung, auf Druck des noch SPD-geführten Umweltministeriums, die Wiederzulassung von Glyphosat auf europäischer Ebene im Ständigen Ausschuss für Pflanzen, Tiere, Lebens- und Futtermittel blockiert hat. Hierbei steht das Umweltministerium im Streit mit dem CSU-geführten Landwirtschaftsministerium, welches die Zulassung für weitere 5 Jahre verlängern wollte. Die SPD wird auch weiterhin einer Neuzulassung von Glyphosat nicht zustimmen, da die Auswirkungen auf Gesundheit und Biodiversität nicht zu verantworten sind.
Jenseits der Glyphosat-Diskussion bin ich der Auffassung, dass sich der Pflanzenschutz gänzlich ändern muss: Chemische Mittel dürfen nur das letzte Mittel der Wahl sein, vorher müssen physikalische und biologische Maßnahmen angewandt werden.
Mit freundlichen Grüßen,
Susanne Mittag, MdB