Frage an Susanne Mittag von Karlheinz P. bezüglich Wirtschaft
Wenn Sie die EU/EZB-Politik, z.B. Barrosos oder Draghis und die Regierungspolitik Merksls und Kauders befürworten, glauben Sie wirklich, die volkswirtschaftlichen Konsequenzen aber auch kulturellen Auswirkungen, z. B. auf Vertragstreue, Eingenverantwortung von Staaten jener Politik besser beurteilen zu können als die Professoren Sinn, Starbatty, Schachtschneider oder Lucke? Sie haben mit Ihrer Beurteilung der wirtschaftlichen Konsequenzen auch mindestens 40% der deutschen Bevölkerung gegen sich. Macht Sie das nicht nachdenklich?
Sehr geehrter Herr Petrauschke,
Sie konstruieren in Ihrer Frage ein Gegensatzpaar zwischen politischer Entscheidung und wissenschaftlicher Einschätzung. Das jedoch existiert meines Erachtens nicht. Die Politik braucht und nutzt für ihre Entscheidungen wissenschaftliche Gutachten und Beurteilungen. Es geht dabei auch nicht darum, wer Politik besser beurteilen kann. Die Wissenschaft analysiert Situationen und leitet daraus mögliche Konsequenzen ab. Die Politik orientiert sich bei ihren Entscheidungen im Zusammenhang mit der EU an der Kontinuität der in früheren Verträgen festgelegten Maßnahmen. Leider ist es nicht einfach, die komplizierten Zusammenhänge und Bestimmungen der Bevölkerung nachvollziehbar zu kommunizieren. Hier besteht sicherlich Nachholbedarf. Was Ihre Frage nach der Nachdenklichkeit angeht- diese sollte jeder Entscheidung voraus gehen und ist gerade bei politischen Fragen so unverzichtbar wie das Salz in der Suppe.
Mit freundlichen Grüßen
Susanne Mittag