Im Jahr 2022 soll das Prostituiertenschutzgesetzes bundesweit evaluiert werden. Wie ist Ihre Meinung zu diesem Thema unabhängig vom Programm Ihrer Partei?
Über ein kurzes Statement würde ich mich Freuen.
Das Prostituiertenschutzgesetz ist bereits bei seiner Einführung massiv kritisiert worden. Die Sorge bestand, dass so insbesondere diejenigen in der Prostitution/Sexarbeit tätigen Menschen, die sich in besonders schwierigen Lebensverhältnissen befinden und gleichzeitig bspw. wohnungslos, drogenabhängig und/oder ohne sicheren Aufenthaltsstatus sind, weiter an den Rand der Gesellschaft und in die Illegalität gedrängt werden. Denn eine ordnungskonforme Anmeldung ist nicht für jede und jeden einfach machbar oder gewollt. Hilfsstrukturen wie Vereine, Beratungsstellen usw. kommen dann noch viel schwerer an sie heran als sowieso schon, sie sind Freiern gegenüber deutlich stärker ausgeliefert und müssen auch Polizeikontrollen fürchten. Das sogenannte Prostituiertenschutzgesetz wird seinem Namen daher alles andere als gerecht. Wir Grüne setzen uns stattdessen für einen stärkeren Ausbau der Hilfs- und Beratungsstruktur und für Sozialmaßnahmen gegen Armut in unserer Gesellschaft ein, um den Frauen und Menschen auch in der Realität und Praxis besser zu helfen.