Frage an Susanne Kieckbusch von Wolf-Rüdiger T. bezüglich Bildung und Erziehung
Liebe Frau Kieckebusch,
Ihr Profil spricht mich an und deshalb wende ich mich mit folgendem Anliegen an Sie.
Welches Programm hat Ihre Partei, um die zunehmende Verblödung unserer Gesellschaft entgegenzuwirken? Halten Sie es für normal, dass an unseren öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in zunehmenden Maße Dummdeutsch gesprochen wird? Nicht nur, daß der Konjunktiv überhaupt nicht mehr gebraucht wird, auch die Ausdrucksfähigkeit ist häufig auf immer weniger Ausdrücke reduziert, die zusätzlich mit Anglizismen durchsetzt werden. Zudem erfolgt die Werbung im Fernsehen immer häufiger in englischer Sprache. Hat die "GRÜNEN" Pläne, gegen diesen Trend vorzugehen und insbesondere dafür Sorgen zu treten, dass für die Anstellung von Fernsehmoderatoren nicht das passable Äußere sondern der Nachweis profunder deutscher Sprachkenntnisse Voraussetzung ist.
MfG
Wolf-Rüdiger Tietz
Lieber Herr Tietz,
jeder Fernseher hat einen Ausschaltknopf. Die Grünen sehen bisher keinen Bedarf, speziell die Arbeit am deutschen Sprachgebrauch in ihr politisches Programm aufzunehmen, wohl aber liegt uns offene und umfassende Bildung junger und erwachsener Menschen am Herzen. Abgesehen davon ist Sprache immer im Wandel und lässt sich nicht von außen lenken. Was heute das Englische ist, war in früherer Zeit das Französische, aus dem sich immer noch viele Worte, gerade auch im Schwäbischen, finden und nachweisen lassen.
Von daher finden Sie in mir keine Mitstreiterin für ein reines, "korrektes" Deutsch. Sprachgebrauch ist auch Abgrenzung und dient dazu Gruppenzugehörigkeit zu zeigen.
Zu manchen Gruppen möchte ich nicht gehören, zu anderen schon. Und diese Wahl lasse ich auch meinen Mitmenschen.
Mit freundlichen Grüßen,
Susanne Kieckbusch